Osnachbrück-Woche der VOX-Show

Stess und Kochen unter Druck: "Das perfekte Dinner"-Gastgeber bereut Anmeldung

05.06.2024, 13.39 Uhr
von Bettina Friemel

Olli, 35, startet mit einer positiven Einstellung in den zweiten Tag von 'Das perfekte Dinner' in Osnabrück. Doch der Druck und unerwartete Herausforderungen in der Küche fordern ihn stark heraus. Trotz einiger Rückschläge bei der Zubereitung seiner Gerichte gelingt es ihm, am Ende mit 35 Punkten an die Spitze zu gelangen.

"Resilienz lernst du in der Gastronomie ganz gut"

In Ollis Esszimmer fand schon einmal "Das perfekte Dinner" statt: "2018 hat Julia hier gekocht, von der haben wir die Immobilie 2019 erworben." Besagte Julia kennt der gelernte Restaurantfachmann aus der Osnabrücker Gastro-Szene. Für die Familie schulte er jedoch zum Versicherungskaufmann um: "In der Gastronomie sind immer so unchristliche Zeiten."

Was ihm heute Abend dennoch helfen könnte: "Resilienz lernst du in der Gastronomie ganz gut." Doch, oh weh: Schon bei der Zubereitung des Desserts passiert der erste Schnitzer. Statt Schlagsahne versucht Olli vergeblich, Kochsahne aufzuschlagen. Zum Glück findet er noch einen Becher Schlagsahne im Keller, für sein Eis ist es jedoch zu spät – das steht schon im Eisfach. Als er seinen bereits gebackenen Pistazien-Crumble verkostet, folgt die nächste Enttäuschung: "Leider nicht gut. Da ist zu viel Mehl drin." Also noch mal schnell neu gemacht.

"Ich habe tatsächlich den Stress unterschätzt, den man dabei so erleidet"

"Ich bin auch jetzt schon froh, wenn der Tag vorbei ist", seufzt Olli. Ein kleiner Anflug von Zweifeln über seine Teilnahme kommt hoch: "Vielleicht war es nicht die beste Idee." Aber egal, jetzt muss geliefert werden. Die Teilnahme am "Perfekten Dinner" hatte er sich jedenfalls leichter vorgestellt: "Ich habe tatsächlich den Stress unterschätzt, den man dabei so erleidet." Irgendwie muss Olli jetzt da durch: "Ich schieß mich nachher ab, und dann ist alles gut." Doch zuvor gibt es folgende drei Gänge:

  • Vorspeise: Erbse / Jakobsmuschel / Speck

  • Hauptspeise: Kalb / Kartoffel / Rosenkohl

  • Nachspeise: Lavendel / Himbeere / Pistazie

  • Am Vorabend stellte die Runde fest, dass alle außer Peter (49) schon mal in der Gastro gearbeitet haben. "Leute, die das mitbringen, sind anders drauf", kennt Nici (28) den besonderen Menschenschlag. Heute fällt auch Peter wieder ein: "Ich habe auch schon mal am Pizzaofen gestanden." Ganz fachfremd ist also auch er nicht, das schweißt die Gruppe gleich noch enger zusammen.

    Für Peter ist die Vorspeise eine "Symphonie auf der Zunge"

    "Der Olli war sehr nervös, als wir angekommen sind", nimmt Nici die Schwingungen auf. Doch mit dem Aperitif legt sich die Aufregung langsam. "Mit euch fühle ich mich auch direkt zehnmal wohler", setzt sich Olli mit an den Tisch, bevor er sich an die Jakobsmuscheln auf Erbsenpüree mit Speckchips und Vanille Beurre blanc macht.

    "Die Vorspeise war schön kontrastreich", gefällt Nici das Farbenspiel aus Grün, Rosa und Weiß. Leon (20) – bisher kein Fischfreund – stellt fest, dass er nach dem gestrigen Skrei nun auch plötzlich Jakobsmuscheln mag: "Was macht ihr mit mir? Das schmeckt mir auch voll gut!" Peter schwärmt: "Das Püree war köstlich!" Besonders die Kombination mit dem Speck kommt an: "Eine Symphonie auf der Zunge."

    Es folgt ein sous-vide gegartes Kalbsfilet mit Portwein-Jus, Kartoffel-Baumkuchen und Rosenkohl. Der Baumkuchen ist laut Olli ziemlich zeitaufwendig: "Du musst die ganze Zeit neben dem Ofen stehen, weil du machst Schicht für Schicht." Eine besondere Zutat verwendet er für sein Kalb: Heu. "Es soll vielleicht ein bisschen Geschmack abgeben, dass das einfach noch mal eine feinere Note hat", steckt er das Büschel mit in den Plastikbeutel. "So eine leichte Heunote beim Fleisch" kann er nur empfehlen. "Ohhh, lecker", scheint der Trick bei Birgit (55) zu funktionieren. Der Baumkuchen hinterlässt hingegen weniger Eindruck: "Der hat mich nicht fasziniert."

    Überraschendes Dessert mit "bisschen Kristalle"

    Zum Abschluss gibt es noch Lavendel-Eis auf Himbeerspiegel und Pistazienerde – eine Eigenkreation. Dass das Lavendel-Eis mit der Kochsahne nicht ganz so cremig geworden ist, muss Olli in Kauf nehmen. "Auch wenn's eine Katastrophe war", geht Olli zuversichtlich in den letzten Gang. "Bisschen Kristalle sind mit drin", schmeckt Birgit den geringeren Fettgehalt der Kochsahne heraus. Die stören sie jedoch nicht weiter: "War ein Dessert, das mich überrascht hat."

    Peter hat heute jedenfalls ein perfektes Dinner erlebt, auch die anderen geben großzügige Bewertungen – und so schiebt sich Olli mit 35 Punkten deutlich an die Spitze.


    Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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