CDU-Generalsekretär Carsten Linnenmann bringt Markus Lanz zum Staunen: "Rentner retten jetzt Deutschland?"




Bei 'Markus Lanz' warnte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann vor den wirtschaftlichen Konsequenzen einer zweiten Amtszeit Donald Trumps. Im Gespräch mit ZDF-Moderator Markus Lanz forderte Linnemann eine stärkere Führung in Deutschland und Europa. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen und Wirtschaftsjournalist Julian Olk äußerten sich ebenfalls besorgt.
Die Folgen des Trump-Attentats
Nach dem versuchten Mordanschlag auf Ex-US-Präsident Donald Trump besagen jüngste Umfragen, dass der Republikaner im November gute Chancen auf einen Sieg gegen Joe Biden und damit eine zweite Amtszeit hat. Bei "Markus Lanz" warnten die anwesenden Gäste am Mittwoch, dass dieser Umstand auch für Deutschland und Europa weitreichende Folgen – besonders wirtschaftlicher Natur – haben könnte. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen, der aus Milwaukee zugeschaltet war, sprach unter anderem von einem Verlust im zweistelligen Milliarden-Bereich, der durch fehlenden Exporte in die USA entstehen könnte. Der Grund: In der Handelspolitik plant Trump unter anderem, die Strafzölle auf Waren aus China massiv zu erhöhen.
Auch Wirtschaftsjournalist Julian Olk sprach daher von "eklatanten" Folgen einer zweiten Amtszeit Trumps. Er gehe sogar von einem "Schaden für die deutsche Wirtschaft von 120 Milliarden Euro über vier Jahre" aus. Zudem seien die amerikanischen Strafzölle laut Olk ein sicherer "Auslöser für einen Handelskrieg" zwischen China und den USA, "den wir uns wirklich nicht vorstellen wollen". CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warnte ähnlich besorgt, es gebe nur Verlierer mit dieser Politik: "Freihandel, wenn ich den beschränke, schaffe ich am Ende auch Armut!" Linnemann ergänzte, dass "Trump 2.0" verheerend sein könnte, Trump habe Gerichtsverfahren und ein Attentat überlebt: "Das heißt, er wird Kritiker kaum noch um sich haben, sondern wird knallhart seinen Weg gehen."
Carsten Linnemann: "Stehen mit dem Rücken zur Wand stehen"
Gerade deshalb forderte der CDU-Politiker im Gespräch mit Lanz: "Trump ist ein knallharter Deal-Maker. Also wir brauchen jetzt hier knallharte Führung in Deutschland – auf Augenhöhe." Trump nehme nur Menschen, Länder und Staaten ernst, die wirtschaftlich stark sind: "Und diesen Zusammenhang, den müssen wir (...) mal wieder in Deutschland verstehen. Dass wir eine (...) starke europäische Wirtschaft brauchen, um überhaupt ernst genommen zu werden!" Lanz nahm dies zum Anlass, Linnemann zu fragen, wie "ein Kanzler Merz" auf die Wirtschaftspläne von Trump reagieren würde. Der Politiker antwortete selbstbewusst: "Er würde Deutschland und Europa so in den Fokus rücken, dass er selbst Ansprüche stellt und Forderungen auch an Trump formuliert."
Der ZDF-Moderator wollte in dem Zusammenhang von Linnemann wissen, wie er die deutsche Wirtschaft wieder stärken wolle. Carsten Linnemann reagierte energisch: "Wir müssen an die Strukturen ran, sonst wird es nicht klappen." Der CDU-Politiker ergänzte: "Wir müssen mal wieder Verständnis für die Wirtschaft bekommen. Das Geld muss erwirtschaftet werden", so Linnemann. "Jetzt ist der Moment, wo Schluss ist, weil wir mit dem Rücken zur Wand stehen!" Es müsse jetzt eine "aktive Politik" sowie ein "neuer Ansatz" her: "Der Staat geht davon aus: Wenn jemand arbeiten kann, dass er auch arbeiten geht. Und deswegen gibt es keine Sozialleistungen." Als sowohl Lanz als auch Journalistin Anna Lehmann skeptisch reagierten, schoss Linnemann zurück: "Wenn jemand arbeiten kann, warum soll er dann Geld bekommen?", fragte der CDU-Politiker. "Wir haben ein Sozialsystem, das ist für Menschen da, die nicht arbeiten können."
Markus Lanz wettert gegen Linnemann: "Länger arbeiten, heißt das übersetzt!"
Lanz schien jedoch von den Antworten des CDU-Generalsekretärs nicht ganz überzeugt zu sein. Er wollte erneut wissen, wie Linnemann konkret den Wirtschaftsstandort Deutschland retten würde. Der Politiker erklärte daraufhin, dass er vor allem bei den Älteren ein "riesiges Potenzial" sehe und schlug vor: "Jeder, der das gesetzliche Rentenalter erreicht, darf 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen." Lanz konterte skeptisch: "Damit retten Sie doch nicht Deutschland. Das ist doch nicht Ihr Ernst! Also
Als der ZDF-Moderator weiter wissen wollte, ob Linnemann auch dafür wäre, das Renteneintrittsalter nach oben zu setzen, antwortete der CDU-Mann plötzlich mit einem vorsichtigen: "Nein, würde ich pauschal so nicht sagen." Linnemann ruderte weiter zurück: "Wenn wir immer älter werden, wird es auch Menschen geben, die länger arbeiten müssen – wenn sie es können!" Insgesamt müsse es einen Zusammenhang geben zwischen der Lebenserwartung und der Lebensarbeitszeit geben, so Linnemann. Ein Argument, auf das Lanz trocken konterte: "Länger arbeiten, heißt das übersetzt!"
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH