DFB-Stürmerin bei "Böhmi brutzelt"

Laura Freigang über "skurrile" Dopingkontrollen und die Bezahlung der Profi-Kickerinnen

21.07.2023, 10.42 Uhr

Bevor es für Laura Freigang und das DFB-Team zur WM nach Neuseeland ging, besuchte die Stürmerin die Sendung "Böhmi brutzelt". Dabei plauderte sie mit Moderator Jan Böhmermann über "skurrile" Dopingproben und wie es um die Bezahlung der Profi-Kickerinnen steht. 

Jan Böhmermann hat im deutschen Fernsehen schon in viele Talente unter Beweis gestellt. Ein Fußballexperte wird aus ihm aber wohl nicht mehr werden. In der neuen Folge seiner Kochshow "Böhmi brutzelt" (ab sofort in der ZDFmediathek) räumte er schon bei der Begrüßung von Fußballnationalspielerin Laura Freigang offen ein: "Ich habe absolut keine Ahnung von Fußball."

Laura Freigang erfrischend schlagfertig

Was ihn nicht daran hinderte, mit seinem Gast in der halbstündigen Sendung dann aber doch größtenteils über Fußball zu sprechen. Böhmermann erinnerte sich an seine sportliche "Karriere" bei der Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack zurück. Samt Beweisbild schilderte er, er habe in der F-Jugend angefangen, später sei er Ersatztorwart in der B-Mannschaft gewesen ("B für besonders gut").

Erheblich besser lief es am Ball bekanntlich für Nationalstürmerin Laura Freigang, die bereits mehr als 100 Tore für ihren Verein Eintracht Frankfurt erzielt habe, wie Jan Böhmermann vorab recherchiert hatte. "Ich habe keine blassen Schimmer", kommentierte die 25-Jährige ihre eigene Torstatistik herrlich unprätentiös. Auch sonst bot die gebürtige Norddeutsche dem Rhetorikprofi Böhmermann erfrischend Paroli.

So berichtete Freigang zwischen Spinat-Lachs-Lasagne und Chicken-Tikka-Masala unter anderem nonchalant von Dopingkontrollen. "Regelmäßig kommt jemand unangekündigt vorbei", setzte die Kickerin an. "Dann kommen die hoch, setzen sich hin und sehen dir beim Pinkeln zu." Das sei zwar "skurril", aber schlichtweg Teil ihres Berufs, schilderte die sympathische Fußballerin.

Dazu gehört auch, Fragen wie die von Böhmermann nach der Bezahlung im Frauenfußball souverän abzumoderieren. "Ich kann sehr gut davon leben. Aber ich kann nicht sagen, ich lehne mich zurück mit 33 Jahren und arbeite nie wieder. Das will ich auch gar nicht", parierte sie die bewusst spitzfindig gestellte Frage des ZDF-Moderators. Sie wolle auf jeden Fall noch einen Beitrag zur Gesellschaft leisten, ist sich Freigang sicher. Wie das konkret aussehen werde, darüber habe sie sich aber noch keine Gedanken gemacht, ließ sie wissen.

Nationalspielerin gibt zu: "Ein bisschen Rumschreien gehört dazu"

Außerdem entlockte Böhmermann seinem sportlichen Gast einige Erinnerungen aus der Kindheit. Mit vier Jahren habe sie erstmals gegen den Ball getreten, später habe sie ihr Vater dann täglich zum Fußballtraining gefahren – 45 Minuten Fahrtweg inklusive. Sie habe von Anfang an im Jungsteam mitgespielt, deshalb sei das für sie normal gewesen. Herzerwärmende oder schlagzeilenträchtige Anekdoten blieben entsprechend Mangelware. Im Alter von 13 Jahren sei sie dann infolge eines Umzugs in einer Mädchenmannschaft gelandet, erinnerte sich Freigang. In der Jungsliga hätten sie die Gegner trotzdem "teilweise richtig rasiert", lächelte die Nationalspielerin. "Das war denen richtig peinlich."

Freigang bringen eher schlechte Leistungen der Schiedsrichterinnen auf die Palme. Sie werde dann nicht aggressiv, "aber fies", räumte sie ein: "Wenn man danach in der Kabine sitzt und das mal kurz reflektiert, denkt man sich: 'Was zur Hölle habe ich denn da gesagt?'" Doch "ein bisschen Rumschreien gehört ja dazu, sonst wäre es langweilig", lautete das Fazit der Stürmerin. Das wurde es dank der schlagkräftigen Fußballerin auch bei "Böhmi brutzelt" nicht, wenngleich große Themen nur gestreift wurden. Aber dafür ist die muntere Kocherei auch nicht der passende Rahmen.

Die Episode von "Böhmi brutzelt" mit Laura Freigang ist in der ZDFmediathek verfügbar. Am Montag, 24. Juli, können Fußballfans Laura Freigang und ihre Kolleginnen dann auf dem Platz beobachten. Bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland trifft die Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg zum Auftakt auf Marokko. Anstoß ist um 10.30 Uhr, das ZDF überträgt live.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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