Zweite Folge

"Die Höhle der Löwen": Kein Battle für "NIPPLI" – ist das wirklich so gerecht?

05.09.2022, 21.15 Uhr
von Antje Rehse
Miriam Weilmünster präsentiert ihr Start-up "NIPPLI".
Miriam Weilmünster präsentiert ihr Start-up "NIPPLI".  Fotoquelle: RTL / Bernd-Michael Maurer

Eine junge Gründerin begeistert die Investoren – und sorgt für ein absolutes Novum in der "Höhle der Löwen". Die Frage ist nur, ob der Pitch auch für sie so "gerecht" ist, wie die Löwen ihn verkaufen ...

Miriam Weilmünster ist eine Gründerin ganz nach dem Geschmack der Löwen: jung, eloquent, fleißig und äußerst selbstbewusst. Die 22-Jährige hat mit "NIPPLI" bereits ihr drittes Business gegründet. "Mein größter Traum war es schon immer, eine erfolgreiche Unternehmerin zu werden", sagt sie. Nun möchte sie die Nippel-Cover mithilfe eines Löwen großmachen.

Beim Pitch in der zweiten Folge der aktuellen DHDL-Staffel erklärt sie die Vorzüge ihres Produktes. "In der Mitte sind sie zwei Millimeter dünn, um den Nippel perfekt zu covern. Nach außen werden sie bis zu 0,5 Millimeter dünn, um perfekt an der Brust anzuliegen. So sind keine weiteren Abdrücke durch das Oberteil sichtbar." Außerdem sind die "NIPPLIS" wasser- und schweißfest sowie wiederverwendbar.

Fröhliche Gesichter, wo man hinblickt. Die Löwen sind begeistert. "Die ist der Hammer", flüstert Judith Williams ihrer Kollegin Dagmar Wöhrl zu. Auch Carsten Maschmeyer ist angetan, möchte aber zunächst den anderen den Vortritt lassen, denn von der Modebranche hat er keine Ahnung. Als er dann aber feststellt, dass das Produkt auch gut in Drogeriemärkten verkauft werden könnte, macht er doch eine Ausnahme und gibt das erste Angebot für das Produkt ab, das eigentlich nicht wirklich in sein Portfolio passt.

Löwen wollen nicht "batteln" – und was hat die Gründerin davon?

Und was ist mit den anderen? Schnell wird klar, dass alle Löwen Interesse haben. Doch was ist das? Aus Gründen der "Gerechtigkeit" und Fairness geben alle dasselbe Angebot ab: 90.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Es soll gar nicht erst "gebattelt" werden. "Keiner wirbt für sich, keiner sagt was, du entscheidest, wen du möchtest", erklärt Ralf Dümmel. Für die junge Gründerin ein absolutes Luxusproblem. Als dann ihre Rückfragen mit der Begründung abgebügelt werden, das sei ja auch schon "batteln", muss man sich aber schon fragen, ob das alles wirklich so im Sinne der 22-Jährigen ist. Immerhin muss sie sich nun rein nach Namen entscheiden, ohne irgendwelche Argumente gehört zu haben.

Nun gut, jetzt läuft "Die Höhle der Löwen" nicht erst seit gestern und die meisten Gründer wissen, wo die jeweiligen Stärken und Kontakte der Investoren liegen. "Ich habe mir natürlich schon am Anfang überlegt, zu wem ich gehen könnte", sagt Miriam. "Wenn Sie schon die Ausnahme machen, Herr Maschmeyer... " Der Deal steht.

Nach dem Pitch rekapituliert sie im Gespräch mit Moderator Amiaz Habtu: "Das war crazy, weil du dann überhaupt nicht mehr weißt, zu wem du gehen sollst." Letzendlich habe sie auf ihr Gefühl gehört. Etwas anderes blieb ihr nach dieser Nummer der Löwen ja auch kaum übrig ... Und die unterlegenen Investoren? Die würden Miriam nun doch gerne nochmal zurückholen. Aber für ihre Argumente ist es nun zu spät.

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