"Die Machtmaschine": Wie gefährlich sind soziale Netzwerke für die Demokratien?
Soziale Netzwerke wie Facebook haben einen enormen Einfluss auf die Welt. Inwieweit sogar die Demokratie durch diese Internet-Plattformen gefährdet wird, macht die Whistleblowerin Frances Haugen, die bei Facebook gearbeitet hat, deutlich. Trotz dieses großen Problems steuern Regierungen zu wenig dem entgegen. Die ARD-Story "Die Machtmaschine" nimmt das Thema in den Fokus.
Im Herbst 2021 machte die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen Missstände im Konzern, der inzwischen unter dem Namen Meta firmiert, publik. Haugen, die bei Facebook drei Jahre lang in einem Team für die Recherche von Fehlinformationen und Fakenews gearbeitet hatte, gab interne Unterlagen an amerikanische und internationale Journalisten weiter. Daraus wurde deutlich, dass Studien unter Verschluss gehalten wurden, aus denen hervorging, wie sehr die Nutzung sozialer Medien die geistige Gesundheit von Jugendlichen, aber auch ganzer Gesellschaften gefährden kann. Die ARD Story "Die Machtmaschine – Wie Facebook und Co. Demokratien gefährden" von Svea Eckert, Stella Peters, Petra Nagel, Petra Blum und Tobias Dammers (WDR, NDR und SZ) nimmt den jüngst von Rechtspopulisten in Brasilien ausgelösten Angriff auf das Regierungsviertel zum Anlass, um die von sozialen Plattformen ausgehende Gefahr für die Demokratie zu zeigen.
Profit über das Wohl der Nutzer
Der Sturm auf das Regierungsviertel war in den sozialen Netzwerken angeheizt worden, er ähnelte dem Sturm auf das Capitol in Washington zwei Jahre zuvor. Dass hinterher mehrere Accounts gesperrt wurden, konnte die Tatsache, dass von Konzernen und Regierungen viel zu wenig getan wird, um den Missbrauch zu verhindern, kaum verschleiern.
Konzerne wie Facebook stellten ihren Profit über das Wohl der Nutzer, hatte die Whistleblowerin Frances Haugen lange zuvor gewarnt. Versprechungen zur Abhilfe liefen offensichtlich in Washington und Brüssel ins Leere. In vielen Ländern wurden unter Mithilfe der Plattformen weiterhin Minderheiten verfolgt oder Oppositionelle unterdrückt. "Immer mehr Populisten und Autokraten nutzen soziale Plattformen, um auch in westlichen Demokratien Wahlen zu beeinflussen und Menschen zu manipulieren", so das Rechercheteam der Story im Ersten.
Es stellt sich die Frage: "Waren der Mut, der Einsatz und die persönlichen Kosten der Whistleblowerin Frances Haugen umsonst?" – Das Reportageteam von WDR, NDR und SZ begleitet Frances Haugen, aber auch andere Whistleblower und Insider über ein Jahr. Sichtbar werden dabei mangelnde Kontrolle und Fehlentscheidungen in den Konzernen, aber auch die trickreichen Machenschaften derjenigen, die Demokratien unterwandern.
ARD Story: Die Machtmaschine – Di. 07.03. – ARD: 22.50 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH