Bei "The Biggest Loser"

Nach Super-GAU beim Wiegen: "Ich dachte erst, da muss doch einer was gedreht haben"

31.01.2024, 12.37 Uhr
von Jürgen Winzer

Mit diesem Ergebnis auf der Waage hatte keiner bei "The Biggest Loser" gerechnet. Nach einer Top-Trainingswoche war Thorsten zuversichtlich an Gewicht verloren zu haben. Doch es kam anders. 

Was ist das absolute Horrorszenario im Abspeck-Camp von "The Biggest Loser", bei dem Kandidaten und Trainer gleichermaßen entsetzt reagieren? Genau – wenn jemand nicht verliert, sondern gewinnt. Gewicht nämlich. In der vierten Folge trat das, was nicht sein soll, wieder ein. "Ich dachte, ich bin im falschen Film", reagierte der Betroffene geschockt und Christine Theiss ("Was ist denn hier los?") konnte nur noch fassungslos die Hände vors Gesicht schlagen. Sie, die in alle den Jahren ja "nur" die etwas distanziertere Camp-Chefin gab, spürte das ultimative Grauen erstmals an eigenem Trainerleibe. Und es tat weh.

Spontane, unangekündigte Wiege-Einheit

Aber nicht nur die Coaches litten, sondern auch die Kandidaten. Die Campbelegschaft wurde nämlich zunächst außerplanmäßig personell zur Ader gelassen und dann auch noch mit der fiesest möglichen Überraschung geschockt: der spontanen, unangekündigten Wiege-Einheit. Da kamen die "Mutmacherboxen" mit Nachrichten von daheim und eine "Bad Taste"-Party zur Aufmunterung gerade recht.

Es begann schon nicht gut. Marc aus Team Rot musste nach Hause. "Sein Neugeborenes ist erkrankt, da ist das keine Frage. Familie ist das Wichtigste", erklärte Coach Theiss. Bei Team Grün ging ausgerechnet der heimliche Mannschaftskapitän Torben beim Strandwettstreit zu Boden und verbrachte den Rest der Woche mit Verdacht auf Hexenschuss statt im Gym in seinem Zimmer – immerhin im Luxus-Camp, das sich die Grünen erkämpft hatten.

Viele Tränen, viel Schweiß

Nachdem bei der Party mit Verkleidung und Laufsteg-Wettbewerb viel gelacht und bei den Roten angesichts von rührenden und motivierenden Briefen und Teddybär-Geschenken von den Lieben daheim viel geweint worden war, hätten dann nach einer intensiven Sporteinheit am liebsten alle geheult. Die Coaches verkündeten: "Wir gehen sofort auf die Waage. Jetzt." Und einen ganzen Tag früher als normalerweise. Allein der Angstschweiß, der den Kandidaten ausbrach, muss für minus drei Kilo gut gewesen sein.

"Unangekündigte Waage" – für die Kandidaten purer Schock, für die Coaches Gradmesser, "wer hier stetig am Ball bleibt", wie Christine Theiss erklärte. Denn darauf kommt es schließlich in der Zeit nach dem Camp besonders an. Aber es blieb nicht bei einer Überraschung, denn es gab neue Regeln: Wer in den Teams am wenigstens Gewicht verlor, wurde zum Wackelkandidaten ernannt. In der Challenge mussten dann beide Teams darum kämpfen, ihren Wackelkandidaten im Camp zu halten. Passend zum Wochenmotto "Alles für das Team" hieß es dann: "Wer rettet seinen Teamgefährten?"

Betty wird zum dritten Mal beste Abspeckerin

Natürlich waren die Ergebnisse nicht so hoch wie sonst, schließlich fehlte ein ganzer Trainingstag. Davon ließ sich Betty (Team Grün) aber nicht stoppen. Sie nahm erneut zwei Kilogramm ab und wurde zum dritten Mal beste Abspeckerin. Fabienne (Team Rot), die wegen einer Knieblessur nicht alles hatte mitmachen können, erreichte nur ein Minus von 500 Gramm und guckte bedröppelt aus der Wäsche. Das war aber noch gar nichts ...

Bei den Männern erzielte Comebacker Giulio mit minus 2,3 Kilo das beste Ergebnis. Lukas (Team Grün) folgte mit 2,1 Kilo, bekam von seinem Coach Ramin Abtin aber trotzdem einen Einlauf: "Du hast so viel Potenzial, aber du stehst dir grade selbst im Weg. Wenn du anfängst, Gas zu geben, statt spazieren zu gehen, steht da jedes Mal eine 4."

"Ich schäme mich in Grund und Boden"

Torsten indes wäre mit zwei Kilo weniger mal ganz zufrieden. Er ging nach einer Top-Trainingswoche mit hohen Erwartungen auf die Waage ("Ich hatte noch nie zuvor so ein gutes Gefühl") – und kehrte als gebrochenes Häufchen elend zurück: minus 300 Gramm. Für den Sympathikus, "das Herz des Camps", brach eine Welt zusammen. "Kann ich bitte nach Hause gehen", schluchzte er im Arm von Trainer Abtin und den ebenfalls weinenden Mitstreitern. "Ich schäme mich in Grund und Boden." Aber sein Coach machte ihm Mut: "Denk dran, das ist kein Sprint, das ist ein Marathon. Wir lassen dich nicht fallen." Klar war aber auch: Thorsten war der Wackelkandidat der Grünen.

Entsetzen bei "The Biggest Loser"

Beim Team Rot wurde Fabienne die "rote Laterne" noch weggeschnappt. Denn als Vico auf der Waage stand, leuchte auf dem Display "0,2". Aber das Minus fehlte. "Was? Der hat zugenommen?" Nicht nur Ramin Abtin checkte die empfundene Katastrophe erst gar nicht. Theiss schlug die Hände vors Gesicht, Vico fühlte sich im falschen Film. "Ich dachte erst, da muss doch einer was gedreht haben." Aber es war die bittere Wahrheit – und vielleicht Folge der Tatsache, dass Vico unter der Woche extrem an Heimweh gelitten hatte und "nicht so den Fokus hatte".

Das Team-Ergebnis und die Tatsache, dass Team Grün insgesamt um 0,05 Prozent mehr abspeckte und sich somit das Verweilen im Luxus-Camp sicherte, ging unter – alle dachten schon an die "Retter-Challenge". Maja: "Ich werde wie ein Tier um diesen Menschen kämpfen: Thorsten muss einfach hierbleiben." Die Roten hatten da eher Zweifel: Würde ihr Vico, wenn sie sich für ihn den Hintern aufrissen, es nächste Woche dann auch mit vollem Einsatz zurückzahlen?

Vico muss nach Hause

Vielleicht gaben diese Zweifel am Ende den Ausschlag. Bei der Challenge "Carry your teammate" auf der Kartbahn von Naxos mussten die Teammitglieder ihre in einem radlosen Karren sitzenden und zur Tatenlosigkeit verdammten Wackelkandidaten über den Kurs tragen. Team Rot führte zunächst, wurde dann aber von Grün überholt und letztlich um gut 15 Meter distanziert. Grün bedeutete nicht nur die Hoffnung, sondern auch den Sieg.

Thorsten brach bei Überqueren des Zielstrichs erleichtert und gerührt in Tränen aus ("Schon toll, wenn die anderen so um einen kämpfen"), Vico musste sich verabschieden. "Ich nehm viel mit, wie ich Sport und Ernährung in mein neues Leben kriege." Das ist ja auch die Hauptsache.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren