Eine Ex-Stasi-Offizierin gegen den Dorfsheriff: Wer gewinnt die Schatzsuche?








Ex-Stasi-Offiziere, ein verschwundener Schatz und eine Serie von Verbrechen: Im Krimi "Harter Brocken: Der Goldrausch" bekommt es der "Dorfsheriff" im Harz mit einem Fall zu tun, der bis in die letzten Tage der DDR zurückreicht.
"N' Abend Herr Kommissar": Mit diesen Worten wird Schauspieler Aljoscha Stadelmann angeblich begrüßt, wenn er die "Wohnzimmerkneipe" in St. Andreasberg betritt. Seit mittlerweile acht Episoden steht der kleine Ort im Harz im Mittelpunkt der ARD-Krimireihe "Harter Brocken" und Stadelmann alias "Dorfsheriff" Frank Koops als Hauptdarsteller vor der Kamera. Dort, wo die Dorfbewohner jeden Dreh begleiten, als Komparsen mitspielen und auch schon mal das Team versorgen, gehört der 51-jährige Darsteller schon zum Interieur – eben wie es sich für einen echten Sheriff gehört. "Western als Erzählform ist das Fundament eines jeden 'Harten Brocken'", sagt Stadelmann zur Tonalität des Regionalkrimis. So auch in der bislang letzten Episode "Der Goldrausch" von 2023, die das Erste nun zur Samstagsprimetime wiederholt. Diesmal begibt sich der Ermittler auf die Suche nach einem verlorenen DDR-Schatz – und bekommt es dabei mit einer nicht sehr zimperlichen Stasi-Killerin zu tun.
Der achte Film der beliebten Reihe ist auch ein Blick in die Geschichte: Der Krimi, inspiriert von realen Ereignissen und unterhaltsam inszeniert von Regisseur Markus Sehr, reicht zurück in den Dezember 1989. In der Endphase der DDR geht im Harz ein Transport voller Gold verloren. Fast drei Jahrzehnte später taucht die ehemalige Stasi-Offizierin Inka Sassner in St. Andreasberg auf. Sie ist auf der Jagd nach ihrem Anteil am verschwundenen Schatz, der irgendwo in den stillgelegten Stollen des Harzes versteckt sein soll. Kaum erscheint die von Lina Wendel (bekannt als Detektivin aus der Krimireihe "Die Füchsin") etwas übertrieben bedrohlich verkörperte Stasi-Killerin, geschehen eine ganze Reihe rätselhafter Verbrechen. Die süffisant lachende Schurkin aus dem Bilderbuch mordet und foltert sich munter durch den Film.
Verlorener DDR-Schatz
Einer der NVA-Soldaten, die sie damals um ihren Gold-Anteil betrogen haben, soll in St. Andreasberg unter falschem Namen leben. Anwesend unter der Adresse ist aber nur der Patenonkel, den Inka brutalst um die Ecke bringt. Derweil, so kommt bald ans Licht, ist der angebliche Goldräuber (Niklas Huda) seit nicht weniger als 19 Jahren verschwunden. Nur seine Tochter, die Goldschmiedin Kim (Anna Bachmann), lebt noch im Ort – und bekommt ebenfalls prompt Besuch von Inka. Was haben Kims Mutter (Judith Engel) und deren zweiter Mann Detlef (Jörg Witte) zu verheimlichen? Und was geschah damals mit dem Schatz? Die Jagd nach den verlorenen 21 Tonnen Gold erfasst den ganzen Ort, unter anderem auch Koops Polizeikollegen Heiner (Moritz Führmann), der sich gut ausgerüstet auf die Suche macht. Während dabei so manches Dorfgeheimnis ans Licht kommt, nimmt der Kommissar die Fährte der Stasi-Killerin auf.
Als Krimi schlägt sich "Der Goldrausch" wacker, und auch der Blick auf goldlüsterne Schatzjäger übt genregerecht eine nachvollziehbare Kritik. Derweil lockert der manchmal recht platte Witz der Reihe wie gewohnt die Stimmung auf – etwa wenn der Herr Kommissar sich über sein Intervallfasten beschwert. Lediglich der historische DDR-Hintergrund samt mordender Ex-Stasi-Offizierin erscheint dann doch ein wenig herbeikonstruiert. Oder, wie es Hauptdarsteller Aljoscha Stadelmann in einem Interview zum Krimi ausdrückt: Der Film sei "sicher eine unterhaltsame Ballade zum Thema 'Mensch und Gier', aber kein ernstzunehmender Beitrag zur innerdeutschen Vergangenheitsbewältigung."
Bewältigen müssen die Fans der Krimireihe derweil nur, dass seit dieser 2023 erstausgestrahlten Episode kein weiterer "Harter Brocken" Premiere feierte. Einziges Trostpflaster: Die Folgen neun und zehn sind bereits abgedreht, einzig die Ausstrahlungstermine stehen noch nicht fest. Bis es soweit ist, verkürzen Wiederholungen die Wartezeit.
Harter Brocken: Der Goldrausch – Sa. 14.06. – ARD: 20.15 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH