"Madame Butterfly" von der Seebühne Bregenz: ein Gebirge aus Papier

Besonderes Schmankerl für Fans von Opern im Allgemeinen und Giocomo Puccini im Speziellen: Das ZDF zeigt eine Aufzeichnung der Premiere "Madame Butterfly" von der Seebühne Bregenz.

Für die Bregenzer Premiere von Puccinis "Madame Butterfly" vor 7.000 Zuschauern hat der kanadische Bühnenbildner Michael Levine auf der Seebühne ein Gebirge aus Papier hingezaubert, das japanischen Tuschzeichnungen nachempfunden ist. Auf 33 mal 23 ansteigenden Metern spielt sich die Geschichte von der verarmten Geisha Cio-Cio San und dem amerikanischen Marineleutnant ab, der sich in sie verliebt, sie leichtfertig heiratet und – zurück in Amerika – wieder vergisst. Drei Jahre wartet die "kleine Japanerin" samt Kind voller Sehnsucht auf die Rückkehr des Liebsten am Hafen – bis diese Rückkehr zu einer einzigen Enttäuschung wird.

Die Handlung, die zuweilen die Grenzen zum Sexismus streift, ist eine einzige Herausforderung für jede Regie – hier für Andreas Homoki vom Zürcher Opernhaus. 1904, bei der Premiere an der Mailänder Scala gab's ein Fiasko. Puccini besserte binnen weniger Wochen nach und führte seine "tragische Oper" zu einem bis heute andauernden Welterfolg.

Die Bregenzer Festspielpremiere war am 20. Juli. Das ZDF sendet zeitversetzt wenige Tage danach um 22.15 Uhr. Es spielen die Wiener Symphoniker unter Leitung des italienischen Belcanto-Experten Enrique Mazzola, es singt der Bregenzer Festspielchor.

Von der Seebühne Bregenz: "Madame Butterfly" – So. 24.07. – ZDF: 22.15 Uhr