"Meine Spiele – Olympia 72 in München": grausame Wende
"The games must go on": 50 Jahre ist das Attentat her, das die Olympischen Spiele in München erschütterte. Beteiligte erinnern sich in eine Sonderausgabe der "Sportschau".
Spiele der Freude, "heitere Spiele" sollten es werden. Der Architekt Fritz Auer und der Designer Otl Aicher bereiteten mit einem luftigen Zeltdach und markanten Zeichen den Boden für die Olympischen Spiele von 1972. München zeigte der Welt, dass es ein unbeschwertes Deutschland gab, ganz anders als das von 1936.
Der BR-Autor Christoph Nahr blickt in einer "Sportschau"-Sonderausgabe 50 Jahre danach zurück auf die Spiele, die am Morgen des 6. September 1972 eine grausame Wende nahmen, als palästinensische Terroristen israelische Sportler als Geiseln nahmen. Mit diesem Überfall, bei dem es nach einem missglückten Rettungsversuch auf dem Flughafen von Fürstenfeldbruck elf Tote gab, hatte im Organisationskomitee niemand gerechnet, hilflos sah man sich den Terroristen ausgeliefert.
"The games must go on", sagte der IOC-Vorsitzende Avery Brundage, als die Spiele weitergingen. Im Film geben nun ein halbes Jahrhundert danach Beteiligte von damals ihre Erinnerungen preis, nicht so sehr die prominenten Namen, sondern eher Menschen aus der zweiten Reihe. "Man vergisst das Schöne nicht, und das andere vergisst man aber auch nicht", sagt die Münchnerin Gisela Welzenbach, die bei der Eröffnungsfeier eine von 3000 Jugendlichen war, die im Stadion tanzten. "Es ist nun mal leider so, dass das miteinander verbunden ist – auf ewig." Ihr Wort gilt für all die anderen, die sich erinnern: für den Athleten, die Hostess, den Polizisten oder einfach nur den Fan.
Sportschau: Meine Spiele – Olympia 72 in München – Sa. 23.07. – ARD: 19.00 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
