Film im Ersten

"McLenBurger – 100% Heimat": Neuanfang mit 57

11.11.2022, 08.06 Uhr
von Elisa Eberle

Hilde ist über 50 – nun möchte sie nochmal neu anfangen. Ein eigenes Burgerrestaurant soll es werden. Der Weg dahin ist kein leichte

ARD
McLenBurger – 100% Heimat
Spielfilm • 11.11.2022 • 20:15 Uhr

Hilde (Steffi Kühnert) war einst die jüngste Küchenchefin der DDR. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Nach der Wende wurde das Restaurant geschlossen. Stattdessen arbeitet Hilde in der Burgerkette Quincy's. Genauer gesagt hat sie dort gearbeitet, denn zu Beginn des ARD-Degeto-Films "McLenBurger – 100% Heimat" (Regie: Markus Herling, Buch: Johannes Rotter und Natalie Tielcke) wird sie vom Filialleiter Tommie (Lasse Myhr), der gleichzeitig ihr Sohn ist, gekündigt.

Zu oft hat die 57-Jährige zwei statt einer Scheibe Bacon auf den Burger gelegt, und zu oft hat sie einem Obdachlosen heimlich kostenlose Mahlzeiten aus dem Laden zugesteckt. Wie soll es nun weitergehen?

Hildes Ehemann Ronnie (Martin Brambach) versucht, Hilde aufzumuntern: "Aber du kriegst doch Arbeitslosengeld. Das und mein Trainergehalt, das schaffen wir schon!" Und Tommie bietet Hilde sogar an, die Kündigung zurückzunehmen – wenn Hilde sich entschuldigt und künftig nach seinen Regeln spielt. Doch die 57-Jährige bleibt stur: Ronnie soll sich einen anständigen Job suchen, als Trainer der Fußballmannschaft seiner Enkelin wird er ohnehin kaum bezahlt. Sie selbst hat ebenfalls Pläne: "Ich will's einfach nochmal wissen", sagt sie. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Lore (Anne-Kathrin Gummich) und Angie (Judith Engel) will sie das Sportheim übernehmen und dort hausgemachte Buletten anbieten – keine gewöhnlichen Hamburger, sondern "McLenBurger" mit 100 Prozent Heimat!

Doch der Traum zerplatzt, noch bevor es richtig losgeht: Da Quincy's der Hauptsponsor des Fußballvereins ist, duldet der Vorstand keine Konkurrenz. Mithilfe ihres alten Freundes Helmut (Veit Stübner) findet Hilde zwar eine neue Immobilie, doch die Renovierungsarbeiten werden teuer und das Geld ist knapp ...

"Wenn ich heute nochmal 18 wäre, würde ich etwas ganz anderes machen"

"McLenBurger – 100% Heimat" ist ein Film im Stil der britischen Sozialkomödie. Mit den angesprochenen Problemen – Betriebsschließung und Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland, aber auch berufliche Neuausrichtung im fortgeschrittenen Erwachsenenalter – können sich sicher einige der ARD-Zuschauerinnen und -Zuschauer identifizieren. Hauptdarsteller Martin Brambach, der unter anderem seit 2016 als Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel im "Tatort" Dresden ermittelt, sagt im Interview zum Film: "Wenn ich heute nochmal 18 wäre, würde ich etwas ganz anderes machen. Vielleicht sogar einen naturwissenschaftlichen Beruf ausüben." Ansonsten sei er jedoch "sehr glücklich" mit seinem bisherigen Leben.

Das Erste zeigt "McLenBurger – 100% Heimat" im Rahmen der ARD-Themenwoche "Wir gesucht! – Was hält uns zusammen?". Von Sonntag, 6. November, bis Samstag, 12. November, geht es dabei unter anderem um folgende Fragen: Gibt es das große Wir überhaupt noch? Wie können wir Spaltungen überwinden? Wo gibt es Raum für hass- und angstfreien Dialog? Neben mehreren Spielfilmen im Ersten zeigt das BR Fernsehen unter anderem die Reportage "Bayern erleben. Die Reportage: Mann, Frau, Divers – Wer bin ich?" (Montag, 7. November, 21 Uhr), in der eine Dragqueen in Passau begleitet wird. Der MDR berichtet ferner in der vierteiligen Doku-Reihe "Als Mutti in den Westen ging" (ab Sonntag, 6. November, in der ARD Mediathek) von dem Trauma, das einige Kinder erlebten, weil Elternteile nach dem Mauerfall ohne sie nach Westdeutschland gingen. Seit September läuft zudem die Mitmachaktion "WIR GESUCHT – das Projekt", bei der Zuschauerinnen und Zuschauer Konflikte und Lösungsmöglichkeiten in ihrer Heimat benennen können. Weitere Informationen zur Themenwoche gibt es unter: themenwoche.ard.de

McLenBurger – 100% Heimat – Fr. 11.11. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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