ARTE-Doku

"Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt" – Ein Star, der polarisiert

21.08.2022, 10.02 Uhr
von Hans Czerny

Millionen Fans lieben seine Filme, doch Mel Gibson selbst gilt als umstritten. Ein ARTE-Porträt beleuchtet die Gegensätze des Schauspielers und Regisseurs.

ARTE
Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt
Doku • 21.08.2022 • 22:15 Uhr

"Wer ist schon gesund?" antwortet er in einem der im Film "Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt" eingespielten Interviews auf die skeptische Frage nach Exzessen und Alkohol. "Gesundheit bedeutet, dass du den Wahnsinn in dir in Schach halten kannst." Es klingt wie eine Interpretation der eigenen Rollen auf der Leinwand in Action-Filmen wie "Mad Max" oder "Lethal Weapon", wo Mel Gibson als einsamer Polizist loszieht, um Frau und Kind zu rächen oder als todessehnsüchtiger Vietnamveteran die Drogenmafia bekämpft.

Talent und blendendes Aussehen spülten Gibson, den Sohn eines irisch-katholischer Einwanderers in Australien, früh nach oben. Spätestens mit dem dritten "Mad Max"-Film von 1985 wurde er zu einer sicheren Bank für die amerikanische Filmwirtschaft. Doch die Berühmtheit des Publikumslieblings wurde zur Bürde. Er suchte Vergessen im Alkohol, wie Gibson in der packenden ARTE-Doku von Bruno Sevaistre selbst bekundet. Keine Spur von Angstmacherei – eher schon, wie sich Angst bewältigen lässt.

Schauspieltheorie wird aus dem Ärmel geschüttelt: "Du kannst nicht zu jemand anderem werden. Du bleibst immer du selbst. Du kannst nur Facetten von dir selbst einsetzen." Leicht gesagt, wenn man Mel Gibson heißt und ein Körperschauspieler mit Wahnsinnsstimme ist, der den Heldenhaften genauso wie den Gefühlsmenschen spielen kann. Wie gut, dass die Schwester den späteren Oscar-Regisseur ("Braveheart") einst einfach mal so am National Institute of Dramatic Art in Sidney angemeldet hat. "Auferstehung" soll sein neuer Film heißen, Teil zwei der "Passion Christi". Ein Titel, der auch für sein ganzes bewegtes Leben gilt.

Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt – So. 21.08. – ARTE: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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