Von Kultregisseur Helmut Dietl

"Münchner Geschichten": Ein sehenswerter TV-Klassiker kehrt zurück

26.05.2024, 12.37 Uhr
von Wilfried Geldner

Rechtzeitig vor dem 80. Geburtstag des im März 2015 verstorbenen Münchner Regisseurs und Autors Helmut Dietl sendet der BR ab 26. Mai seine Kultserie "Münchner Geschichten" von 1974. In neun Folgen gibt es ein Wiedersehen mit dem Vorstadt-Strizzi Tscharlie Häusler alias Günther Maria Halmer und seinen Freunden.

"Ois Chicago"

Um Sprüche wie "Ois Chicago" ("Alles klar, logisch") nie verlegen, mischt der Münchner Vorstadt-Strizzi und ungelernte Berufsjugendliche Tscharlie Häusler alias Günther Maria Halmer wieder einmal Freunde und Nachbarn auf. Ab 26. Mai (22.30 Uhr) gibt es an neun Sonntagen Helmut Dietls Kultserie "Münchner Geschichten" im Bayerischen Fernsehen – rechtzeitig vor dem 80. Geburtstag des im März 2015 verstorbenen Münchner Autors und Regisseurs. Dietls erste Serie lief vor 50 Jahren, im November 1974, zum ersten Mal im BR-Regionalprogramm – sie darf als ruhigerer Vorläufer des sicher noch kultigeren "Monaco Franze" gelten.

Großartige Charaktere

Um Sprüche und münchnerische Hinterkünftigkeit ist der bei seiner Oma im damals noch kleinstädtischen Vorstadtviertel Lehel ("Lächl") lebende Tscharlie genauso wenig verlegen, wie der spätere Monaco Franze. Das Viertel wird gerade gentrifiziert, die Oma soll ausziehen, in ein Viertel, das aussieht, "wie wenn's gar ned in München wär".

Günther Maria Halmer und die große Therese Giehse belauern sich in der Wohnküche ihrer Fünf-Zimmer-Wohnung in doppelbödigen, teils hinterfotzigen Dialogen, umgeben von einem hochkarätigen Ensemble, von Michaela May bis Gustl Bayrhammer, Ruth Drexel, Hans Brenner oder Karl Obermayr. Dem Kritiker-Urteil: "Da stimmt jeder Ton, nicht nur der Dialekt" ist bis heute nichts hinzuzufügen. Es ist ebenso zutreffend wie der Tscharlie-Spruch "Ziel macht unfrei!", auf die ewigen Bahamas-Träume seines Makler-Freundes (Kurt Raab) gemünzt. Der Tscharlie reitet lieber durchs Siegstor just nach Sacramento.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren