"Ein Millionär geht undercover"

"Reich und herzlich": Bewegende Momente für Sasan "Mr. Chip" Tabib

01.06.2022, 07.36 Uhr
von Lena Rittmann

Sasan Tabib hat es mit Fleiß und Computerchips weit gebracht. Die Geschichte des CEO der "Chip 1 Exchange" beginnt jedoch in einfachen Verhältnissen – als Flüchtlingskind aus dem Iran. Im RTL-Format "Reich und herzlich" führt die Begegnung mit einer Familie aus Syrien zu einer Zeitreise im Kopf des erfolgreichen Unternehmers.  

Sasan Tabib hat selbst eine Lebensgeschichte, wie sie Hollywood nicht besser hätte schreiben können. Vom Flüchtlingskind zum erfolgreichen Geschäftsmann "Mr. Chip".  In der RTL-Doku-Reihe "Reich und herzlich" besucht er, getarnt als TV-Redakteur Cem, ausgewählte Organisationen und ihre ehrenamtlichen Helfer. Ihnen erzählt er, dass er eine Dokumentation über das soziale Engagement in Deutschland drehe. Sein eigentliches Ziel ist es jedoch, authentische Einblicke in die ehrenamtliche Arbeit und Schicksale der Personen zu bekommen, die er als Unternehmer und "Mr. Chip" so wahrscheinlich nie in Erfahrung bringen könnte.

Und zwei Stunden Sendezeit können überraschen, wie viele unterschiedliche Organisationen, ins Leben gerufen und am Leben gehalten von ehrenamtlichen Heferinnen und Helfern, das Land bereichern. Im "Heartbeat"-Bus bieten Reza und Rico Kindern und Jugendlichen einen Platz, um gemeinsam Musik zu machen. Familie Mittag engagiert sich im Verein für E-Rolli-Fußball, damit nicht nur ihre im Rollstuhl sitzende Tochter, sondern auch alle anderen Rollstuhlfahrer als Team den Sport feiern können. Mit der Organisation "Lamas helfen Menschen" ermöglichen Karin und Schwester Deborah Menschen heilsame Erlebnisse mit Tieren. Und Sylvia Schneider schafft es mit ihrem unermesslichen Temperament, dass eine Truppe ehrenamtlicher Helfer im Namen von "Essen für alle" täglich kiloweise Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahrt.

Besonders nah gehen Sasan Tabib die Schicksale, die seine eigene Geschichte reflektieren. Diese findet er in dem Frankfurter Verein "Über den Tellerrand", wo geflüchtete Menschen und Beheimatete zusammenfinden sollen, indem sie gemeinsam ihre heimischen Gerichten kochen und essen. Der als Redakteur getarnte Unternehmer spricht dort mit einer Frau, die mit ihren fünf Kindern erst von Syrien nach Saudi-Arabien und schließlich nach Deutschland auswanderte. Als studierte Chemikerin ist es der Mutter nun ein großes Anliegen, eine Ausbildung im Chemiebereich zu bekommen und arbeiten gehen zu können. Ihr Sohn, der bei der Auswanderung sechs Jahre alt war, sitzt neben seiner Mutter und erzählt "Cem" von der schweren Anfangszeit in der Grundschule. Sasan Tabib erkennt sofort die Stärke, die der Junge, auch für seine Mutter, zeigen will. Der Unternehmer erkennt dies so schnell, da auch er weiß, wie es ist, als kleiner Junge, zusammen mit der alleinerziehenden Mutter, in ein fremdes Land zu kommen. Mit vier Jahren aus dem Iran geflohen, haben Sasan und seine Mutter die ersten Jahre in Deutschland in Flüchtlingsheimen verbracht. Bis sie schließlich, ab der Grundschule, in einfachen Verhältnissen aufwuchsen.

Die Auflösung, dass der TV-Reporter Cem in Wirklichkeit der erfolgreiche "Mr. Chip", Sasan Tabib ist, wird zu einem besonders emotionalen Moment. Beeindruckt von dem Verein und dem ehrenamtlichen Engagement, übernimmt der Unternehmer eine Partnerschaft für den Verein. Zusätzlich möchte er den Helferinnen und Helfern eine Fördermitgliedschaft und einen großen Kühlschrank schenken, um alle Speisen und Zutaten zu verstauen. In der Hand hält Sasam noch etwas anderes. Eine kleine Schultüte. Diese überreicht er plötzlich der Frau aus Syrien. Ein symbolischer Akt, wie er sagt. Denn er habe viel rumtelefoniert, um nach Ausbildungsstellen für die Mutter zu suchen. Im Chemiebereich habe es zwar noch nicht geklappt, in seiner Firma möchte er sie jedoch gerne willkommen heißen, als auszubildende Groß- und Außenhandelskauffrau.

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