Krimi aus München

"Tatort: Dreams": Wahr oder nur geträumt?

10.11.2023, 08.47 Uhr
von Eric Leimann

Es gibt Menschen, die ihre Träume beeinflussen können. Um das Klarträumen geht es auch im Münchner "Tatort: Dreams". Studenten aus der Klassikwelt möchten mithilfe dieser Traumtechnik ihre Leistungen verbessern. Doch dann glaubt eine Geigenstudentin ihre Konkurrentin ermordet zu haben. War das nur ein Traum oder hat sie wirklich die Tat begangen?

ARD
"Tatort: Dreams"
Kriminalfilm • 10.11.2023 • 22:20 Uhr

Der Traum als letztes Rückzugsgebiet des leistungsoptimierten Menschen? Pustekuchen! Drei junge "High Performer", die Geigenstudentinnen Marina (Jara Bihler) und Lucy (Dorothée Neff) sowie deren Freund, Top-Leistungsturner Mats (Theo Trebs), besuchen regelmäßig das Schlaflabor von Dr. Deah (Katrin Röver), um sich im Klarträumen zu üben. Klarträume oder auch luzide Träume nennt man jene Zustände, in denen sich der Mensch bewusst ist, dass er träumt. Von dieser Erkenntnis ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Beeinflussung solcher Klarträume. Eine Technik, für die man Talent braucht, die sich aber auch üben lässt.

Blutspuren lassen Hoffnung schwinden

Für die Freunde Marina, Lucy und Mats soll im "Tatort: Dreams" (Erstausstrahlung: 2021) die Manipulation ihrer Träume ein Training darstellen, um im wirklichen Leben ihre Leistung nach oben zu "pushen". Doch Marina kommt aufgelöst zu den Kommissaren Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl), weil sie fürchtet, ihre Freundin und Konkurrentin Lucy getötet zu haben. Oder ist dies doch nur im Traum geschehen? Fatalerweise finden sich auf dem Dach des Kulturzentrums Gasteig, das auch die Münchener Philharmoniker sowie die Hochschule für Musik und Theater beherbergt, tatsächlich Blutspuren von Lucy, allerdings keine Leiche.

Im 87. Fall von Batic und Leitmayr erforschen die Kommissare zwei Welten, in die sie sich erst mal einfinden müssen. Zum einen die knallharten Regeln und der Konkurrenzkampf des "Leistungssports" Klassik und natürlich die faszinierende "Halbwelt" des luziden Träumens.

Da kommt viel zusammen

Spannend ist an diesem in dunkler, sehr stimmungsvoller Optik gefilmten Krimi von "Hindafing"-Macher Boris Kunz (Regie) die Idee, den Klartraum samt all seiner Fragen und Mythen zum Thema eines Kriminalfalles zu machen. Ein bisschen viel wird es für Zuschauerinnen und Zuschauer dann aber doch, weil in Kombination mit der etwas plakativen Kritik an modernen Selbstoptimierern doch ein bisschen zu viel in Sachen Plot-Konstruktion zusammenkommt.

8,6 Millionen Menschen verfolgten den Krimi bei seiner Erstausstrahlung. Abgedreht ist "Schau mich an", der 95. Fall für Leitmayr und Batic, der 2024 zu sehen sein wird.

"Tatort: Dreams" – Fr. 10.11. – ARD: 22.20 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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