"Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen": TV-Kritik zur neuen Folge mit Katrin Sass

Katrin Sass als Ex-Staatsanwältin Karin Lossow findet drei tote Welpen im Wald. Doch nicht nur der Tod der Hunde gibt Rätsel auf. Eine Altenpflegerin wird ermordet. Wer hatte Interesse an ihrem Tod? Das Erste zeigt heute die erste von drei neuen Folgen der ARD-Donnerstagsreihe.

Der große Erfolg der drei Folgen des "Usedom-Krimis" im Herbst 2022 mit jeweils um die sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern ermutigte die ARD, sogleich drei weitere Filme zu produzieren. "Friedhof der Welpen", "Die Geburt der Drachenfrau" und "Schlepper" wurden im Winter 22/23 simultan auf Usedom und in Polen gedreht. Im ersten, zugleich 20. Film der Reihe, wird eine Alten- und Krankenpflegerin ermordet. Der Tod dreier Welpen, die Karin Lossow (Katrin Sass) im Wald entdeckt, könnte die Polizei durch Indizien auf die Spur des Täters bringen.

Verzwickte Beziehungen und ein spannender Mordfall

Wie seit Beginn der Reihe mit Katrin Sass als Ex-Staatsanwältin Karin Lossow sind wieder viele familiäre Beziehungen im Spiel. Katrin wohnt bei ihrem Neffen, dem von Till Firit gespielten Hauptkommissar Rainer Witt, lässt aber auf dessen Grundstück eine alte Scheune renovieren, um Rainers Lebensgefährtin, der neuen Staatsanwältin auf Usedom, nicht zu sehr auf die Nerven zu gehen. Da sich der Umbau verzögert, zieht Karin erst einmal beim mit dem Umbau beauftragten Schreiner Jörn Scherer (Jörg Schüttauf) und dessen von einem Hundebiss verunstalteter Tochter Lara (Lilly Charlotte Dreesen) ein.

Für das Autorengespann Michael Vershinin und Michael Illner galt es, die verzwickten Freundschafts- und Familienbeziehungen mit einem spannenden Mordfall zu verquicken. Die Schauplätze und Figuren werden zunächst in abrupten Schnitten gewechselt. Während Karin Lossow mit ihrem Hund Lucky den toten Welpen nachspürt, ermittelt Rainer Witt in einem "richtigen Fall", der Ermordung einer häuslichen Altenpflegerin. Wer hatte Interesse an deren Tod? Hatte sie ein Geheimnis bewahrt, das niemand wissen sollte, ging es um Erbschleicherei?

Fulminante Chefin der Pflegestation bringt Schwung in den Krimi

Der seltsame Nachbar Ivo Klose (Moritz Führmann) kann es den TV-Gesetzen folgend wahrscheinlich nicht gewesen sein. Der bereits wegen Totschlags verwahrte Eigenbrötlerist ist doch viel zu grob und allzu verdächtig. Doch bis die Recherchen auf andere ausgeweitet werden, dauert es eine ganze Weile. Erst der Besuch der fulminanten Chefin der Pflegestation, Elena Herzog (Iwona Bielska), bringt ein wenig Schwung. Sie ist es denn auch, die den Kommissar auf zwei der von Jana gepflegten Patienten verweist, die nach der lebenslangen Einatmung von Pestiziden dem Tod geweiht sein sollen.

Grzegorz Muskala, der Regisseur aller drei, nun hintereinander an Donnerstagen ausgestrahlten Usedom-Krimis, gönnt einem zwischendurch sanfte Luftaufnahmen der Usedomer Küste. Die NDR-Radiophilharmonie hat den dazu passenden Soundtrack des Komponisten Colin Towns eigens eingespielt. Muskala lässt viel im Hell-Dunkel spielen, suggeriert damit Anleihen beim Nordic Noir. – In den nächsten beiden Folgen geht es um Schlepper und Migranten auf der deutsch-polnischen Insel.

Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen – Do. 09.11. – ARD: 20.15 Uhr