Fußball-Streit

Uli Hoeneß wettert im "Doppelpass" gegen Toni Kroos – der kontert

Dass Uli Hoeneß mit seiner Meinung nicht hinterm Berg hält, ist bekannt. Im "Doppelpass" bekam nicht nur England sein Fett weg, sondern auch Toni Kroos. Der Weltmeister von 2014 konterte mit beißendem Sarkasmus.

England gegen Italien lautet die Finalpaarung bei der Fußball-Europameisterschaft. Bei Uli Hoeneß sind die Sympathien im Vorfeld des Endspiels klar verteilt. Er wünscht sich die Italiener als neuen Europameister. Für den Gastgeber am Final-Spielort Wembley hat der Ehrenpräsident des FC Bayern München hingegen so gar nichts mehr übrig.

"Die Engländer verhalten sich in jeder Hinsicht unmöglich", wetterte Hoeneß als Gast im SPORT1-Doppelpass. Sauer aufgestoßen sei ihm etwa, dass ein ganzes Stadion "gegen das weinende deutsche Mädchen gegrölt" habe. Auch dass während der dänischen Hymne im Halbfinale gebuht wurde, verzeiht der langjährige Bayern-Manager und -Präsident den Fans auf der Insel nicht. "Was die Engländer an Sportsmanship propagieren, machen sie überhaupt nicht."

Dazu hätten sie "einen Premierminister, den ich überhaupt nicht mag". Hoeneß über Boris Johnson: "Wenn ich dran denke, dass der sich heute Abend im Three-Lions-Trikot feiern lässt und 60.000 Leute provozieren Infektionen ... Das sind alles Dinge, die mir die Engländer jetzt unsympathisch gemacht haben. Vor allem, weil sie durch den Brexit eigentlich aus Europa raus sind."

Thema der "Doppelpass"-Runde, in der Thomas Helmer seinen Abschied als Moderator gab, war aber auch das enttäuschende EM-Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft. Neben Bundestrainer Joachim Löw hat Hoeneß einen weiteren Hauptschuldigen für das frühe Ausscheiden im Achtelfinale ausgemacht. "Ich mag den Toni Kroos extrem, er hat Weltklasseleistungen gezeigt. Der war für den FC Bayern super", urteilte Hoeneß über den wohl umstrittensten deutschen Mittelfeldspieler der letzten Jahre. Doch "seine Art zu spielen, ist total vorbei".

Kroos reagiert bei Twitter noch während der Live-Sendung

Kroos habe beim Turnier immer nur "quer gespielt", heute sei von Mittelfeldakteuren aber schnelles, risikoreiches Spiel nach vorn gefragt. Dem Bundestrainer unterstellte er, von der erfolgreichen Viererkette auf Dreierkette nur deshalb umgestellt zu haben, "weil Löw Toni Kroos einsetzen wollte. Aber Toni Kroos hat in diesem Fußball nichts mehr verloren."

Bei Twitter reagierte der so heftig kritisierte Kroos mit beißender Ironie auf die Aussagen des 69-Jährigen: "Uli Hoeneß ist ein Mann mit großem Fußballsachverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen. Ähnlich wie sein Greenkeeper." Letzteres ist offenbar eine Anspielung auf den TV-Experten und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, über den Hoeneß vor etlichen Jahren ebenfalls im "Doppelpass" sagte, er werde beim FC Bayern "nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion".

Toni Kroos wurde in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern ausgebildet, reifte zum Nationalspieler und wechselte 2014 zu Real Madrid. Mit dem spanischen Rekordmeister gewann er dreimal die Champions League, nachdem ihm dies zuvor schon einmal mit den Bayern geglückt war. Nach dem EM-Aus trat der Weltmeister von 2014 aus der Nationalmannschaft zurück.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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