Beethovens Neunte wird 200: Alle Infos zum Jubiläumskonzert der Wiener Philharmoniker

Die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven ist zweifellos eines der bekanntesten Werke der klassischen Musik. In diesem Jahr feierte die letzte vollendete Symphonie des Komponisten den 200. Jahrestag ihrer Uraufführung. Dies nahmen die Wiener Philharmoniker zum Anlass, dem epochalen Werk in einer unvergesslichen Inszenierung die Ehre zu erweisen.
Am 2. November 2024 zeigt 3sat ab 20:15 Uhr die Aufzeichnung des Jubiläumskonzerts. Durch den Abend führt die österreichische Moderatorin Teresa Vogl.
Das Jubiläumskonzert der Philharmoniker
Die Uraufführung von Beethovens Neunter fand am 7. Mai 1824 im Theater am Kärntnertor in Wien statt. Exakt 200 Jahre später, am 7. Mai 2024, spielten die Wiener Philharmoniker das Stück im Wiener Musikverein. Dass das weltbekannte Orchester das Werk zum Jubiläum aufführte, ist aus historischer Sicht nur konsequent. Denn als die Wiener Philharmoniker 1842 gegründet wurden, bestanden sie aus Musikern, die zuvor Teil des Orchesters vom Theater am Kärntnertor waren.
Dirigiert wurden die Wiener Philharmoniker beim Jubiläumskonzert von Riccardo Muti. Der 83-jährige Italiener war unter anderem Dirigent vom Londoner New Philharmonia Orchestra, vom Philadelphia Orchestra und vom Chicago Symphony Orchestra. Die Wiener Philharmoniker dirigierte er von 1993 bis 2021 bei sechs Neujahrskonzerten sowie bei weiteren Aufführungen und Touren.
Unterstützt wurden die Wiener Philharmoniker beim Jubiläumskonzert von Solistinnen und Solisten aus verschiedenen Ländern. Die deutsche Sopranistin Julia Kleiter stand ebenso auf der Bühne wie die französische Mezzosopranistin Marianne Crebassa, der Tenor Michael Spyres aus den USA sowie der österreichische Bass Günther Groissböck.
Von der Entstehung zur Uraufführung
Ludwig van Beethoven arbeitete ab 1815 an der 9. Symphonie. Der Komponist widmete sich dem Werk vor allem in den Sommermonaten der Jahre 1821, 1822 und 1823, die er in Baden bei Wien verbrachte. Das Haus, in dem er dies tat, ist heute als Beethovenhaus Baden bekannt und beherbergt ein Museum, das den Werken gewidmet ist, die Beethoven in Baden erschuf. Den letzten Satz der Symphonie schrieb der Komponist in seiner Wiener Wohnung in der Ungargasse 5. Dort wurde im Mai 1924 zum 100. Jahrestag der Uraufführung eine Gedenktafel angebracht.
Eine Besonderheit der 9. Symphonie stellt das Finale dar, in dem ein Chor das Gedicht „An die Freude“ von Friedrich Schiller singt. Es wurde 1786 veröffentlicht, und Beethoven trug sich schon kurz darauf mit dem Gedanken, es zu vertonen. Es sollte jedoch fast 40 Jahre dauern, bis er dieses Vorhaben in seiner 9. Symphonie in die Tat umsetzte. Beethovens Skizzen zeigen allerdings, dass er noch im Winter 1823 daran zweifelte, dass das chorale Finale die richtige Entscheidung ist.
Am 7. Mai 1824 war es dann so weit: Im Theater am Kärntnertor stand die Uraufführung an. Sämtliche Plätze waren besetzt, einzig die kaiserliche Loge blieb leer. Der damals 53-jährige Beethoven war anwesend, konnte sein Werk aber aufgrund seiner Taubheit nicht hören. Nach der Aufführung stand der Komponist mit dem Rücken zum Publikum und bekam erst dessen frenetischen Jubel mit, als er von der Sängerin Caroline Unger umgedreht wurde.
Du willst keine News mehr verpassen? Auf unserem WhatsApp-Kanal informieren wir dich über die Top-News aus der TV- und Streamingwelt!