ZDF-Moderator geht wegen Rentengesetz hart mit Bärbel Bas ins Gericht


Bärbel Bas hat sich einiges vorgenommen: Mit ihrem geplanten Paket zur Rente möchte die SPD-Chefin unter anderem die Betriebsrenten stärken, die Frühstartrente auf den Weg bringen, aber auch die Aktivrente für all diejenigen, die auch nach dem Renten-Eintritt noch weiterarbeiten wollen, attraktiver machen.
Dazu käme noch die Vollendung der Mütterrente und die bis 2031 abzusichernde Haltelinie: "Für die Menschen, die lange gearbeitet haben, muss ja auch sicher sein, dass sie am Ende eines langen Lebens davon auch leben und ihren Lebensunterhalt bestreiten können", erklärt die 57-Jährige im "ZDF-Morgenmagazin" dazu.
Für ZDF-Moderator Andreas Wunn ist das allerdings noch lange nicht zufriedenstellend. Er entgegnet: "Trotzdem löst das das Grundproblem ja nicht. Es sind immer wenige Junge, die für immer mehr Alte zahlen. [...] Das Grundproblem, dass Sie das Niveau halten wollen, das lösen Sie mit Geld. Das wird aber auf die Dauer nicht möglich sein, weil es immer mehr jedes Jahr – viele, viele Milliarden – kostet." Er hakt weiter nach: "Was sind denn Ihre Ideen für eine grundlegende Strukturreform bei der Rente?"
Darauf reagiert Bärbel Bas mit Zurückhaltung und verweist lediglich auf die Anfang 2026 startende Renten-Kommission, der sie jetzt "nicht vorgreifen" wolle. Den Vorschlag, für alle Berufe festzulegen, dass bis zum Alter von 70 Jahren gearbeitet werden müsse, hält sie jedoch für keine gute Lösung: "Das ist für viele eine Rentenkürzung. Das muss man dann dazu sagen."
ZDF-Moderator unterbricht Bärbel Bas: "Hoffnung auf Wirtschaftswachstum ist das einzige Konzept"
Und für mehr Einsparungen die Rente kürzen, möchte die Bundesministerin für Arbeit und Soziales auf keinen Fall: "Auch die junge Generation muss ja, wenn sie arbeiten geht, sicher sein, wenn sie dort einzahlt, dass sie da was rausbekommen. Und ich kann jetzt nicht die Renten kürzen, weil das ist eine Generation, die hat dieses Land mit aufgebaut."
Da unterbricht sie Andreas Wunn und merkt an, dass auch gewisse Einsparungen nötig seien. Der ZDF-Moderator meint: "Man hat das Gefühl, die Hoffnung auf Wirtschaftswachstum ist das einzige Konzept dieser Bundesregierung. Und gerade bei der SPD gibt es überhaupt keinen Willen, mal zu gucken, wo kann man vielleicht auch mal in ihrem Sozial-Etat etwas weglassen."
"Das stimmt ja nicht", widerspricht Bärbel Bas. Sie sehe durchaus einen Reform-Bedarf, "und trotzdem ist es die Voraussetzung, einen guten Arbeitsmarkt zu haben. Sonst bekomme ich die Menschen, die jetzt im Bürgergeld stecken, nicht auf den Arbeitsmarkt." Der "Morgenmagazin"-Moderator bleibt hartnäckig und will wissen, ob Deutschland bei der Rente auch im direkten Vergleich mit anderen Ländern in Europa nicht "zu großzügig" sei.
Daraufhin wird die Parteivorsitzende deutlich: "Also es geht um das Leben der Menschen! Da bin ich nicht großzügig, sondern die haben da eingezahlt in diese Sozial-Systeme und die müssen sich doch drauf verlassen können, wenn sie da 40 Jahre und länger einzahlen, dass sie am Ende eine lebensstandardsichernde Rente haben."
Daran dürfe auch das knappe Geld nichts ändern. Die SPD habe "natürlich Ideen", wehrt sich Bärbel Bas weiter, dass ihre Partei beispielsweise fordere, die Rente zu einer Erwerbstätigenversicherung weiterzuentwickeln. "Unser Problem ist doch, dass nicht alle in dieses System einzahlen. Das wäre eine Generationengerechtigkeit."
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH