"Alien: Earth": Wie realistisch ist die Serienversion des Endlos-Horrors?






Die Erde in 95 Jahren. Immerhin, und das ist die gute Nachricht der Serie "Alien: Earth": Es gibt sie noch. Wer das am Mittwoch, 13. August, startende Prequel der Kinofilme anschaut, wird jedoch schnell feststellen, dass es sich von den sieben bislang vorliegenden Leinwand-Abenteuern der Jahre 1979 bis 2024 deutlich unterscheidet. Da wäre zunächst der Handlungsort. Um den Planeten Erde machte der Horror um das wahrscheinlich "beste Monster der Kinogeschichte" (O-Ton von Serienschöpfer Noah Hawley) bislang einen Bogen. Nicht umsonst lautete einer der Claim des ersten Films von Regisseur Ridley Scott aus dem Jahr 1979: "Im Weltraum hört dich niemand schreien". Tatsächlich beruhte ein großer Teil des ikonischen Schreckens des 46 Jahre alten Klassikers mit Sigourney Weaver auf dessen isolierter Kulisse. Die Crew eines heruntergerockten Raumfrachters schleppte sich eine fremde Lebensform ein, die der Besatzung nach und nach den Garaus macht.
"Alien: Earth" spielt nun wenige Jahre vor diesem Event auf der Erde. 2120 wird sie von fünf Tech-Konzernen regiert: Prodigy, Weyland-Yutani, Lynch, Dynamic und Threshold. So weit, so realistisch – möchte man sagen. Ebenso nicht aus der Luft gegriffen: In dieser Ära bevölkern Cyborgs und Synthetics die Erde. Erstere sind Menschen mit biologischen und künstlichen Komponenten. Synthetics hingegen humanoide Roboter mit künstlicher Intelligenz. Der Gründer und CEO der Prodigy Corporation, eine Art Elon Musk der Zukunft, entwickelt jedoch Hybrids: humanoide Roboter, ausgestattet mit menschlichem Bewusstsein, das ihnen aus den Körpern todkranker Kinder transhumiert wurde.
Serie von "Fargo"-Erfinder Noah Hawley
Der erste Hybrid-Prototyp heißt Wendy (Sydney Chandler) und markiert eine Zeitenwende im Wettkampf um die Unsterblichkeit. Nachdem ein Raumschiff des Konzerns Weyland-Yutanis in Prodigy City abstürzt, erforschen Wendy und andere Soldaten das Wrack. Sie treffen dort auf fremde Lebensformen, die sich jeglicher Vorstellungskraft entziehen.
Nach dem Start der Serie mit einer Doppelfolge strahlt Disney+ jeden Mittwoch eine neue Episode aus. Was bedeuten würde, dass Staffel eins von "Alien: Earth" am 24. September komplett vorliegen würde. Und dann ? – Showrunner Noah Hawley hat in Interviews betont, dass seine Serienidee einen konzeptionell längst feststehenden Erzählbogen über mehrere Staffeln enthalten würde.
Dass der New Yorker Künstler, Schriftsteller und Serienschöpfer ikonische Filme in exzellente Serien verwandeln kann, bewies er bereits mit seiner "Fargo"-Reihe. Darin erzählt der heute 58-Jährige seit 2014 grandiose Geschichten aus jenem Filmkosmos, den Joel und Ethan Coen 1996 scheinbar unnachahmlich erfanden – und den Hawley mit großem Gespür und exzellenten Storys in eine kongeniale Serienwelt verwandelte. Dass Hawley diesen unwahrscheinlichen Franchise-Spagat hinbekam, brachte ihm nun wohl auch den "Alien"-Job ein. "Alien: Earth" verbindet den klassischen Horror der alten Weltraum-Erzählungen mit modernen Themen und einem für die Reihe ungewöhnlichen Schauplatz, an dem im Gegensatz zum Bewusstsein der Menschen im "Alien"-Geburtsjahr 1979 heute der wahre Horror lauert: die Erde.
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH