Am 23. Mai 1949 wird in Bonn das Grundgesetz der Bundesrepublik verabschiedet, am 07. Oktober wird die sowjetische Besatzungszone zur DDR. Die deutsche Teilung in zwei Staaten ist damit besiegelt. In der ARD-Doku erinnern sich Enkelinnen an den Neustart ihrer Familien in Ost und West.
1949 – es ist das Jahr der endgültigen deutschen Teilung für viele Jahrzehnte. In Bonn wird am 23. Mai das Grundgesetz der Bundesrepublik verkündet, in Ostberlin verkündet der spätere Staatspräsident Wilhelm Pieck die Verfassung der DDR. Die deutsche Einheit war damit in weite Ferne gerückt. Die ARD-Doku "1949 in Ost und West" fokussiert das Schicksalsjahr 1949 mithilfe zweier Familien im geteilten Deutschland. Der Film von Katja Herr (RB) begleitet Maria Bastille und Jördis Krey bei ihrer persönlichen Spurensuche. Sie wollen herausfinden, wie es damals, vor 75 Jahren, ihren Familien ergangen ist.
Alltagssorgen bestimmen das Leben der Menschen im längst geteilten Land. Käte und Heinrich Krebs, die Großeltern von Maria Bastille, sind 1949 damit beschäftigt, zwei Strohsäcke zu bündeln und ein Bettgestell zu bauen. Erst vor wenigen Monaten sind sie als Flüchtlinge im thüringischen Ort Petriroda gestrandet. Doch der Vermieter will ihr kleines Dachzimmer schon wieder anders vergeben.
Bei der Großmutter von Jördis Krey gibt es Wasser nur zu bestimmten Zeiten, etwas Schmuck wird gegen Stoff eingetauscht, um ein Kleid für die Konfirmation daraus zu schneidern. – Wie war das mit der Angst vor einem neuen Krieg, wie kann man als Vollwaise überleben? Gespräche und Briefe, alte Zeitungen und Archivaufnahmen geben Antwort. Aus dem "anfangs distanzierten Blick" der Enkel erwächst so allmählich die Achtung vor dem neuen Leben, vor dem Mut zu bleiben und dem Neuaufbau in Ost und West.
ARD History: 1949 in Ost und West – Mo. 13.05. – ARD: 23.50 Uhr