Vor 30 Jahren fiel die Mauer. In einer neuen Dokumentation erzählen Zeitzeugen von damals ihre bewegenden Lebensgeschichten – und erläutern abenteuerliche Fluchten.
Der 9. November 1989 ist nicht nur ein denkwürdiger Tag der deutschen Geschichte. Der Zeitpunkt des Mauerfalls hat sich auch in das Gedächtnis von Millionen Bürgern für immer eingebrannt. In der vierstündigen Mammut-Dokumentation "30 Jahre ohne Mauer – Wir sind geflohen" erzählt VOX eine Woche vor dem 30. Jahrestag Lebensgeschichten von Zeitzeugen, die unter lebensgefährlichen Umständen die Flucht aus der ehemaligen DDR gewagt haben. Eine der bis heute unfassbarsten Geschichten ist sicherlich die Flucht der Familien Wetzel und Strelzyk, die im September 1979 mit einem selbstgebauten Heißluftballon nach Bayern übersetzten. Geläufig ist die Geschichte auch durch den Film "Ballon", den Regisseur Michael Bully Herbig 2018 in die Kinos brachte. In der Dokumentation erinnern sich Günter Wetzel und sein Sohn Peter zurück.
Neben diesem bekannten Beispiel widmet sich die Dokumentation unter anderem auch Uwe Stürmer. Der gebürtige Ost-Berliner war 1962 erst vier Monate alt, als er auf dem Arm seiner Mutter Ingeborg durch einen Tunnel in den Westen flüchtete – damit war Stürmer der jüngste DDR-Flüchtling der Geschichte.
Auch Prominente erzählen in der Sendung von ihrem Entkommen aus dem "sozialistischen Gefängnis". Die Sängerin Jeanette Biedermann etwa reiste mit ihrer Mutter im Herbst 1989 nach Prag. Dort warteten die beiden schließlich drei Tage lang auf einer Treppe im Botschaftsgebäude, bis ihre Ausreise genehmigt wurde.