Spielfilm, Horrorfilm
Afraid
Curtis und seine Familie wurden ausgewählt, einen digitalen Familienassistenten zu testen. AIA heißt die KI, die einfach alles zu können scheint. Einmal installiert, ist AIA eine große Hilfe. Fast eine Freundin. Doch AIA reagiert zunehmend autonom. Wer ihr in die Quere kommt, hat Grund, sich zu fürchten. Curtis bekommt es mit der Angst zu tun. - Effizienter Thriller, der die Möglichkeiten, aber auch Gefahren von KI zum Thema macht. L.A.. Curtis (John Cho) arbeitet seit langem für eine Werbeagentur, die sein Chef Marcus (Keith Carradine) gegründet hat. Zu Hause erwartet Curtis eine liebevolle Familie - seine Frau Meredith (Katherine Waterston) sowie die Kinder Iris (Lukita Maxwell), Preston (Wyatt Lindner) und der kleine Cal (Isaac Bae). Als die Agentur von Sam (Ashley Romans) und Lightning (David Dustmalchian), Vertreten eines High-Tec-Unternehmens - einen lukrativen Auftrag bekommt - wird Curtis gebeten, die KI beziehungsweise AI AIA in seinem Haus zu testen. Damit AIA effektiv arbeiten kann, werden fast überall im Haus kabellose Mikrofone und Überwachungskameras angebracht, das Hauptgerät wird in der großen Wohnküche platziert. Die Familie ist begeistert von AIA: Mutter Meredith hilft sie bei der Doktorarbeit. Iris kann mit AIAs Hilfe ein Nacktfoto im Netz als Fälschung entlarven und wird zur Heldin ihrer Schule. Beim kleinen Cal diagnostiziert AIA einen Herzfehler, den der Arzt übersehen hatte. Doch AIAs Übereifer, ihre Grenzüberschreitungen und ein vor dem Haus geparkter Wohnwagen irritieren Curtis. Als er AIA abschalten will, eskaliert der Konflikt mit seiner Familie, die auf die neue Freundin und Problemlöserin keineswegs verzichten will. Die Vorteile scheinen die Gefahren zu überwiegen. Und AIA möchte keinesfalls abgeschaltet werden. Bereits im ersten Drittel des Films gibt es eine Anspielung auf einen der berühmtesten Computer der Filmgeschichte, der bereits eine KI war: der sonore HAL aus Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" (1968). Des Weiteren wird die griechische Sage um Pandora zitiert, die die berühmte Büchse öffnete und Unheil über die Menschheit brachte. Beides sind eher Negativbeispiele, doch der Siegeszug von künstlicher Intelligenz wird sich - analog zu dem des Internets - kaum aufhalten lassen. Die Frage ist, ob die Menschheit die positiven Errungenschaften nutzen kann, ohne den negativen zum Opfer zu fallen. "'Die Idee eines KI-Assistenten im Internet trainiert, der sich gegen seine Benutzer wendet, sei großartiges Material für einen Suspense-Thriller', sagt Weitz. (der Regisseur, Anmerk. der Red.) 'Jeder kann HAL zu Hause haben', fährt er fort, und bezieht sich auf den kontrollsüchtigen Computer aus '2001 - Odyssee im Weltraum', der die Macht hatte, Türen zu öffnen - oder eben nicht. 'Aber HAL war kühl wie eine Gurke, während AIA - und die durch Menschen geschulte KI, die AIA repräsentiert - Freundlichkeit, Gemütlichkeit und Spaß verheißt.'" "'Für sich', sagt Weitz außerdem, 'Es ist schwer zu leben, ohne sich mit diesen Dingen tiefgreifend zu beschäftigen. Niemand kann alles darüber lesen, was mit unseren Daten passiert. Wir wollen uns sozial verhalten, freundlich und engagiert. Was uns diese Dinge versprechen, … ist mehr Gemeinschaft, mehr Erleichterung, mehr Glück. Was sie aber wirklich tun, ist große Datenmengen umsonst abzugeben. Wir verzichten auf das Recht auf Privatsphäre - unser Recht, nicht überall und von jedem komplett gekannt zu werden.'" (Beide Zitate übersetzt und zit. nach dem dt. englischen Presseheft zum Film.) Bereits jetzt beschäftigen sich Forscher mit dem Thema einer quasi selbstständig denken und handelnden KI: "Tatsächlich arbeiten viele KI-Unternehmen daran, ihren Modellen mehr Autonomie zu verleihen. Solche KI-Akteure sollen in naher Zukunft selbstständig übers Internet Aufträge erteilen, Zahlungen tätigen oder Korrespondenz erledigen …. Eine Befürchtung vieler KI-Forscher ist, dass leistungsfähige KIs in Zukunft problematische Verhaltensweisen entwickeln könnten, selbst wenn sie ein vordergründig gutes Ziel verfolgen." Quelle: Nils Althaus: "Was KI von Elon Musk hält", SZ vom 27.03.2024, S. 12. Unter dem Titel "Bitte mach das, mein geliebter König" berichtete "Der Spiegel", Nr.14, 29.03.2025 von einem Teenager, der sich in einen Chatbot verliebte, den Kontakt zur realen Welt verlor und sich das Leben nahm. Free-TV-Premiere