Einst ein schmucker Frauenschwarm: Keith Carradine
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Keith Carradine

Keith Jan Carradine
Lesermeinung
Geboren
08.08.1949 in San Mateo, Kalifornien, USA
Alter
74 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Nach kurzem Studium an der Colorado State University ist Keith Carradine an verschiedenen amerikanischen Bühnen zu sehen. 1969 wird er durch das Musical "Hair" bekannt. Sein erster TV-Film ist "Man on a String" (1970), sein Kinodebüt im gleichen Jahr neben Warren Beatty und Julie Christie in Robert Altmans "McCabe und Mrs. Miller".

1972 sieht man ihn in Robert Aldrichs "Ein Zug für zwei Halunken", 1974 in "Idaho Transfer - Expedition in die Zukunft" von Peter Fonda, 1975 unter der Regie von Jeanne Moreau in "Im Scheinwerferlicht", 1976 in Alan Rudolphs "Willkommen in Los Angeles" und an der Seite seiner Brüder David und Robert in Walter Hills Spätwestern "Long Riders" (1979).

Zu Carradines wichtigen Rollen gehört der junge Outlaw in Robert Altmans "Diebe wie wir" (1973), mit Shelley Duvall: Für die Helden des Films ist Diebstahl Profession: "Wir brauchen Geld, also stehlen wir's von den Banken. Sie sind Diebe wie wir". 26 Jahre nach Nicholas Rays berühmtem Film greift Altman die Story nach dem Roman von Edward Anderson wieder auf und zeigt die Protagonisten als Opfer einer irrsinnigen Zeit, überdreht die Szenerie, arbeitet mit Gags, wodurch die sozialen Ungereimtheiten noch stärker, noch grotesker erscheinen.

Und für den Song "I'm Easy" in "Nashville" (1975) von Robert Altman erhält Carradine einen Oscar. In Nashville/Tennessee, der Hauptstadt der "Country Music" gibt es zum 200. Geburtstag der Vereinigten Staaten ein Superkonzert; der Manager eines Präsidentschafts-Kandidaten hat alles, was Rang und Namen hat, aufgeboten. Ein eindringliches Selbstporträt der Vereinigten Staaten, ihrer gemanagten Wirklichkeit, wo selbst Privatleben und Unterhaltungs-Industrie Bestandteile der manipulierten Konsumwelt sind.

In Ridley Scotts "Die Duellisten" (1976) stehen sich Harvey Keitel und Keith Carradine gegenüber. Nach einer Novelle von Joseph Conrad entstand ein ungewöhnlich schöner, rasanter und hintergründig ironischer Kostümfilm, der die unsinnigen Rituale von Tapferkeit, Ehre und Mannestugend aufs Korn nimmt. Zu seinen großen Rollen zählt auch "Pretty Baby" (1977) von Louis Malle, mit Brooke Shields und Susan Sarandon. Ein Luxus-Bordell zu Beginn unseres Jahrhunderts. Hier wächst die schöne Violet heran, die Unschuld in mitten des Lasters, die Schöne zwischen Unrat und Moder, die Märchenfee in einer finsteren Wirklichkeit, die ihr Gesicht hinter bunten Farben und Flitter verbirgt. Dann wird sie an einen "Gast" meistbietend verschachert. Kurz bevor das Hurenhaus dem moralischen Druck der Öffentlichkeit weicht, wird sie von dem seltsamen, stillen Maler Bellocq (Keith Carradine) aus diesem Milieu herausgeholt und geheiratet.

In den Nenuzigerjahren sieht man Keith Carradine vorwiegend in drittklassigen Filmen. Einer der besseren ist da noch Robert Faenzas deutsch-italienische Produktion "Der Badearzt" (1990). In der sensiblen Arthur-Schnitzler-Verfilmung spielt Keith Carradine den etwas steifen Dr. Gräser, Badearzt und Lebemann, der es weder schafft, sich eine rechte Existenz aufzubauen noch sich für die 'richtige' Frau zu entscheiden.

Weitere Filme mit Keith Carradine: "Rivalen des Todes" (1970), "You and Me", "Kung Fu - Im Zeichen von Drachen und Tiger" (beide 1972), "Hex", "Antoine et Sébastien" (beide 1973), "Spuren im Sand", "Dynamit in der Schnauze" (beide 1974), "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", "Ein perfekter Seitensprung" (beide 1978), "Old Boyfriends" (1979), "Stoßtrupp durch die grüne Hölle" (1980), "The Best of Sex and Violence" (Cameo), "Die letzten Amerikaner" (beide 1981), "Chiefs" (TV-Mehrteiler, 1983), "Aufs Kreuz gelegt", "Choose Me - Sag ja!", "Maria's Lovers" (alle 1984), "Die Bestie in Schwarz", "Trouble in Mind" (beide 1985), "A Winner Never Quits", "Half Of A Lifetime", "Final Night - Der Todestrip" (alle 1986), "Ein geweihter Mörder", "Blinde Sehnsucht", "Die Untersuchung" (alle 1987), "Ein mexikanischer Traum", "Allein gegen Al Capone", "Vietnam - Tod auf Raten", "Wilde Jahre in Paris" (alle 1988), "Cold Feet", "Das vergessene Kommando", "Die Beichte des roten Agenten", "Straße ohne Wiederkehr" (alle 1989), "Die Ballade vom traurigen Cafe", "Die Erbschleicher", "Schandtat im Namen Gottes" (alle 1990), "Payoff" (1991), "Lincoln", "Rabbit Ears: Annie Oakley" (Erzähler), "Criss Cross - Überleben in Key West" (alle 1992), "André - Die kleine Robbe", "Bitteres Blut", "Blood Line - Eine verhängnisvolle Verbindung", "Lilly gibt nicht auf", "Mrs. Parker und ihr lasterhafter Kreis" (alle 1994), "Zwei Tage in L.A.", "Wild Bill" (beide 1995), "Tod nach Schulschluss", "Dead Man's Walk - Weg der Verdammten", "Der lange Weg zum Mars" (alle 1996), "Letztes Gefecht am Saber River", "Im Mond des Jägers", "Kampf ums Überleben", "Tausend Morgen" (alle 1997), "Standoff" (1998), "Out of the Cold", "A Song from the Heart", "Logan: Im Hotel des Todes", "Das Herz der Familie", "Sirens", "Flammen der Leidenschaft - Eine wahre Geschichte", "Flieg ins Licht, Maryann" (alle 1999) und "Baby - Das Glück auf Zeit", "Cahoots", "The Angel Doll" (alle 2000), "Wooly Boys", "The Diamond of Jeru" (beide 2001), "Mending Fences", "Islandfalken" (beide 2002), "The Californians" (2004), "Into The West" (2005), "Cowboys & Aliens" (2011).

Im Jahr 2000 gab Keith Carradine mit "A Shade Of Gray" sein Debüt als Regisseur. Außerdem hatte er Gastauftritte in den TV-Serien "Bonanza" (1971), "The Fall Guy" (1984) und "Perversions of Science", "Fast Track" (beide 1997), "Outreach" (1999) und "Metropolis" (2001) sowie in dem Madonna-Video "Material Girl".

Filme mit Keith Carradine

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