Ihr cooler Blick blieb lange in Erinnerung: Karen Black
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Karen Black

Karen Blanche Ziegler
Lesermeinung
Geboren
01.07.1939 in Park Ridge, Illinois, USA
Gestorben
08.08.2013 in Santa Monica, Kalifornien, USA
Sternzeichen
Biografie

Karen Black war eine dieser Darstellerinnen, die sich in das Gedächtnis einbrennen und trotzdem - für viele Zuschauer - eher die großen Unbekannten sind. Dabei war die US-Amerikanerin ein wahres Multitalent und in all den Jahren ihrer aktiven Laufbahn sehr präsent. Sie hinterließ nicht nur mit ihrem faszinierenden (Silber-)Blick einen bleibenden Eindruck. Fast 200 Film- und Fernsehrollen übernahm sie im Laufe der Jahre und kann damit zu den vielbeschäftigsten Schauspielerinnen Hollywoods gezählt werden.

Erste Aufmerksamkeit erregte sie mit ihrem Auftritt als Prostituierte auf LSD an der Seite von Dennis Hopper und Peter Fonda in dem weltweit als Kultfilm deklarierten Roadmovie "Easy Rider" (1969). Mit ihrer Darstellung als Kellnerin mit Herz in Bob Rafelsons Drama "Five Easy Pieces - Ein Mann sucht sich selbst" (1969) schaffte sie es sogar auf die Nominierungslisten für den Golden Globe Award und den Oscar. Den Golden Globe durfte sie mit nach Hause nehmen, bei der Oscarverleihung 1971 ging sie leer aus. Doch auch wenn sie den Goldjungen nicht verliehen bekam, ihrer Karriere tat das keinen Abbruch. Nur vier Jahre später erhielt sie erneut einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin, diesmal für ihren Auftritt in Jack Claytons Version von "Der große Gatsby" (1974) an der Seite von Robert Redford, Mia Farrow und Bruce Dern. Und auch 1976 konnte sie sich - für ihre Rolle in "Der Tag der Heuschrecke" (1974) - über eine Nominierung für die begehrte Auszeichnung freuen.

Karen Black kam in Park Ridge, Illinois, zur Welt. Der Schauspielerei widmete sie sich bereits zu Beginn der sechziger Jahre. Sie war nach New York gezogen, jobbte als Kellnerin und besuchte die Lee Strasberg Schauspielschule. Es folgten einige Auftritte in Off-Broadway-Stücken und mit "The Prime Time" (1960) ein erster Ausflug vor die Kamera. 1966 wurde sie von Francis Ford Coppola entdeckt und für seine romantische Komödie "Big Boy - Jetzt wirst Du ein Mann" besetzt. Zeitgleich stand sie auch für eine Vielzahl an Fernsehserien vor der Kamera, war unter anderem in "FBI", "Wettlauf mit dem Tod", "Der Mann von gestern", "Big Valley", "Iron Horse", "Judd for the Defense" und "Mannix" zu sehen.

Die späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre gelten als Umbruchphase des großen amerikanischen Kinos. Hollywood erfand sich neu und widmete sich zeitkritischen Themen. Karen Black war ein Bestandteil dieses Wandels. Sie war dabei, wenn die Unterhaltungsindustrie einen kritischen Blick auf sich selbst warf und übernahm in diesem Zusammenhang jeweils in Bill Nortons Showbiz-Drama "Cisco Pike" (1972) mit Kris Kristofferson und in Robert Altmans gnadenlosem Gesellschaftsporträt "Nashville" (1975) Rollen. Zu letzterem steuerte Karen Black zudem einige Songs bei, was ihren Ruf als "Singer-Songwriter" festigte.

1976 stand Karen Black darüber hinaus für Alfred Hitchcocks 54. und letzten Film "Familiengrab" vor der Kamera und bewies einmal mehr ihre darstellerische Vielseitigkeit. Ob Thriller, Western, Komödie, Romanze oder Literaturverfilmung, Black überzeugte genreübergreifend und brachte mehr als nur ihren beeindruckenden, coolen Blick auf die Leinwand, sondern ein ganzes Repertoire an Gestik und Mimik, und vor allem schauspielerisches Talent. Und selbst in "Landhaus der toten Seelen" (ebenfalls 1976) im direkten Duell mit Bette Davis, der anderen Hollywood-Größe, die für ihren Blick legendär ist, konnte Black punkten.

Die Erfolgswelle, auf der Karen Black in den Siebzigerjahren surfte, ebbte auch in den folgenden Jahrzehnten kaum ab. So übernahm sie Hauptrollen in "Afrikanische Tragödie" (1981) und "Invasion vom Mars" (1986), war darüber hinaus aber auch in Episodenrollen von "Mord ist ihr Hobby" oder "Miami Vice" zu sehen. Zudem reihten sich diverse B-Movies in ihre Filmographie ein. "Eternal Evil - Das ewige Böse" und "Inferno in diretta" (beide 1985) sind nur zwei von recht vielen Beispielen.

Doch blieb sie bei der Auswahl ihrer Engagements meistens recht vielseitig. Nach einem B-Movie folgte in der Regel ein Film, der Kritikerherzen höherschlagen ließ - wie Tony Palmers britisch-deutsches Melodram "Meine liebe Rose" (1989). Dass sie trotz gleichbleibend hoher Zahl an Film- und Fernsehrollen in den letzten Jahren beim deutschen Publikum eher weniger auffiel, lag eindeutig daran, dass die großen Blockbuster so gut wie gar nicht zu ihrem Repertoire gehörten und viele ihrer Filme den Weg auf den deutschen Markt nicht schafften. Es lag aber auch daran, dass große Frauenrollen für Darstellerinnen jenseits der Fünfzig quantitativ abnehmen und nur selten einen Headliner-Charakter haben. Außerdem erhielt sie zuletzt auch vermehrt Angebote aus dem Horror-Genre und dürfte hier nur Liebhabern dieser Filmkategorie aufgefallen sein.

Allein zwischen 2000 und 2010 stand sie für mehr als 40 Produktionen vor der Kamera, was zeigt, dass von einem Rückzug aus dem Geschäft bei Karen Black niemals die Rede war. Karen Black, trat viermal vor den Traualter und wurde Mutter eines leiblichen und eines adoptierten Kindes. Wie ihr dritter Ehemann, der Schauspieler und Drehbuchautor L. M. Kit Carson, war sie aktives Mitglied bei Scientology. Karen Black, deren cooler Blick noch lange in Erinnerung bleiben wird, starb am 8. August 2013 an periampullärem Krebs. Bis zuletzt war sie als Darstellerin aktiv. Jennifer Elsters Mysterystreifen "In the Woods" befand sich zum Zeitpunkt von Karen Blacks Tod in der Postproduktion. Die Schauspielerin übernahm hier einen Part unter anderem neben Terrence Howard und Famke Janssen.

Weitere Filme und Serien mit Karen Black:

    • Die Schzigerjahre:
      "Invasion von der Wega" (Serie, 1967), "Adam-12" (Serie), "Der Killer und die Dirne" (beide 1968), "The Name of the Game" (1969)
  • Die Siebzigerjahre:
    "Freedom" (Kurzfilm), "Hastings Corner", "Rivalen des Todes" (alle 1970), "Drive, He Said", "Pforte zur Hölle" (1971), "Portnoys Beschwerden", "Ghost Story" (Serie, beide 1972), "Die Ashley-Bande", "The Pyx", "Revolte in der Unterwelt" (alle 1973), "Rhinoceros", "Law and Disorder" (beide 1974), "Airport - Giganten am Himmel", "Trilogy of Terror", "Frankensteins Spukschloss" (alle 1975), "The Strange Possession of Mrs. Oliver", "Unternehmen Capricorn" (beide 1977), "Lust auf Liebe", "Because He's My Friend", "Piranha II - Die Rache der Killerfische" (alle 1978), "Der Diamantencoup", "Mr. Horn", "Fort Travis", "Der Weg zur Macht" (alle 1979)

 

  • Die Achtzigerjahre:
    "Where the Ladies Go", "Police Story - Immer im Einsatz: Das Leben einer Polizistin" (beide 1980), "Separate Ways", "Einzigartige Chanel" (beide 1981), "Komm' zurück, Jimmy Dean", "La donna giusta", "Love to Kill " (alle 1982), "Weiß sie, wie man Kuchen backt?", "Schweinebande!" (beide 1983), "A Stroke of Genius", "E/R" (Serie), "Flucht zurück" (alle 1984), "The Hitchhiker" (Serie), "Savage Dawn" (beide 1985), "Die Wiege des Schreckens", "Worlds Beyond" (Serie), "Faerie Tale Theatre" (Serie), "Hostage" (alle 1987), "Platinum Blonde" (Kurzfilm), "Kohlenstaub und Glitzerträume", "The Legendary Life of Ernest Hemingway", "The Invisible Kid", "Family Trouble", "Mächte des Grauens" (alle 1988), "Homer and Eddie", "Dark Justice - Eine Richterin sieht rot" (beide 1989)

 

  • Die Nenuzigerjahre:
    "Evil Spirits", "Blutiges Erbe", "Die Fratze des Todes", "Twisted Justice", "Night Angel - Die Hure des Satans", "Club Fed", "Mirror Mirror" (alle 1990), "The Roller Blade Seven", "ABC Weekend Specials" (Serie), "Rubin and Ed", "Children of the Night", "Jail Force" (alle 1991), "Legend of the Roller Blade Seven", "Return of the Roller Blade Seven", "Dead Girls Don't Tango", "Auntie Lee's Meat Pies" (alle 1992), "Moon Over Miami" (Serie), "The Trust", "Tuesday Never Comes", "In der Hitze der Nacht" (Serie), "Bound and Gagged: A Love Story", "Cries of Silence" (alle 1993), "Too Bad About Jack" (1994), "Starstruck", "Plan 10 from Outer Space", "The Wacky Adventures of Dr. Boris and Nurse Shirley" (alle 1995), "Dinosaur Valley Girls", "Every Minute Is Goodbye", "Movies Money Murder", "Crimetime - Das Auge des Verbrechens", "Ein Engel in New York", "Männer sind zum Küssen da" (alle 1996), "Modern Rhapsody", "The Hunger" (Serie), "Stir", "Leidenschaftliche Berechnung", "Dogtown" (alle 1997), "Fallen Arches", "Light Speed", "Stripping for Jesus" (Kurzfilm), "Waiting for Dr. MacGuffin" (Kurzfilm), "Profiler" (Serie), "Ed Wood's Der Tag, an dem ich starb", "Sugar: The Fall of the West", "My Neighbor's Daughter", "Bury the Evidence", "African Journey", "Party of Five" (Serie), "Charades" (alle 1998), "Mascara", "The Underground Comedy Movie", "Rude Awakening - Nur für Erwachsene!" (Serie), "Paradise Cove" (alle 1999)

 

  • Ab 2000:
    "Oliver Twisted", "Inviati speciali", "Red Dirt" (alle 2000), "The Donor", "Gypsy 83", "Hard Luck", "Soulkeeper" (alle 2001), "Teknolust", "A Light in the Darkness", "Curse of the Fourty-Niner - Die Rache des Jeremiah Stone" (alle 2002), "Buttleman", "Criminal Intent - Verbrechen im Visier" (Serie), "Russkie v Gorode Angelov" (Serie), "Haus der 1000 Leichen", "Paris", "Summer Solstice" (alle 2003), "Birth of Industry" (Kurzfilm), "America Brown" (beide 2004), "Dr. Rage", "Love Wine", "Compartment" (Sprecherin), "Trailer for a Remake of Gore Vidal's Caligula" (Kurzfilm), "My Suicidal Sweetheart", "Firecracker" (alle 2005), "Whitepaddy", "Hollywood Dreams", "Read You Like a Book" (alle 2006), "Suffering Man's Charity", "Greater Than a Tiger" (Kurzfilm), "One Long Night" (alle 2007), "Contamination", "Watercolors", "The Blue Tooth Virgin", "A Single Woman" (alle 2008), "First Time Long Time" (Kurzfilm), "Meet the Eye" (Kurzfilm), "Irene in Time", "Repo Chick", "Double Duty", "Stuck!" (alle 2009), "Nothing Special", "Tim and Eric Awesome Show, Great Job!" (Serie), "Better People", Funny or Die Presents …" (Serie, alle 2010), "Maria My Love", "OowieWanna" (Kurzfilm), "Some Guy Who Kills People", "Letters from the Big Man", "Some Guy Who Kills People" (alle 2011), "Warnings from the Bathtub" (Kurzfilm), "Vacationland", "Window Dressing" (Serie), "Dark Blood" (2012), "Ooga Booga", "She Loves Me Not" (2013)

Filme mit Karen Black

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