And Just Like That...
13.09.2022 • 20:15 - 21:05 Uhr
Serie, Comedyserie
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Originaltitel
And Just Like That ...
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
2021
Altersfreigabe
12+
Serie, Comedyserie

Rückkehr mit Hindernissen: "Sex and the City"-Sequel nun auch im Free-TV

Von Franziska Wenzlick

"Sex and the City" ist zurück – zumindest drei Viertel davon. Doch auch wenn die Macher des Reboots "And Just Like That" eine halbwegs plausible Erklärung für das Fehlen von Samantha Jones (Kim Cattrall) gefunden haben sollen, bleibt am Ende die Frage, was sich wirklich verändert hat.

Endlich sind sie zurück: Carrie, Miranda, Charlotte und ... niemand. Das war's. Denn die Vierte im Bunde der kultigsten Mädelsclique Manhattans hat keine Lust mehr. Während Sarah Jessica Parker (Carrie), Cynthia Nixon (Miranda) und Kristin Davis (Charlotte) also wieder über Männer, Sex, Schuhe – und was sonst eben noch so wichtig ist im Leben einer Frau – philosophieren, soll die zügellose Samantha Jones laut Berichten der britischen "Daily Mail" nach London umgesiedelt sein. Und einfach so, wie auch der Titel der neuen "Sex and the City"-Serie "And Just Like That" (2021, nun als Free-TV-Premiere bei VOX zu sehen) lautet, ist Kim Cattrall nicht mehr Teil ebenjener Geschichte, die sie vor mehr als 20 Jahren zum Star machte.

"Ich konnte nicht verstehen, warum sie mich nicht einfach durch eine andere Schauspielerin ersetzt haben, anstatt die Zeit mit Mobbing zu verschwenden. Nein heißt nein", lautete Cattralls wenig versöhnliches Fazit, als sie 2019 – neun Jahre nach Erscheinen des zweiten "Sex and the City"-Films – im Interview mit dem "Guardian" nach einer möglichen Rückkehr gefragt wurde. Bereits bei der Produktion der Originalserie (1998-2004) soll es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihr und Sarah Jessica Parker gekommen sein, auch während der Dreharbeiten der beiden darauffolgenden Kinofilme (2008 und 2010) sei die Stimmung zwischen den Darstellerinnen laut zahlreichen Medienberichten eisig gewesen.

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Nun also weiter ohne Cattrall, der Goldesel will schließlich gemolken werden. Was in den späten 90-ern und frühen 2000-ern noch als clever-charmante Story über vier zumindest halbwegs emanzipierte junge Frauen daherkam, kehrte nur wenige Jahre später in Form einer unspektakulären Abhandlung sämtlicher Geschlechterklischees ("Sex and the City – Der Film") und eines zweieinhalbstündigen Werbefilms für Abu Dhabi ("Sex and the City 2") zurück. Kommerziell waren die beiden Streifen ein klarer Erfolg.

Wie feministisch kann "Sex and the City" heutzutage noch sein?

Kein Wunder also, dass Parker, Nixon und Davis sich auch mit Mitte 50 noch ein weiteres Mal dazu hinreißen haben lassen, als männerfixierte Fashion-Victims durch die Straßen New Yorks zu schlendern. Mit von der Partie sind übrigens auch "Grey's Anatomy"-Star Sara Ramírez, der während der Dreharbeiten verstorbene Willie Garson und – klar – auch Chris Noth alias Mr. Big. Letzterer sorgte nur wenige Tage nach dem Streamingstart im Dezember vergangenen Jahres für einen handfesten Skandal: Mehrere Frauen hatten Noth beschuldigt, sie sexuell angegriffen zu haben. Die Übergriffe sollen sich 2004, 2010 und 2015 ereignet haben. Die Macher von "And Just Like That" machten kurzen Prozess – und schnitten in der finalen Folge der Serie die Szenen mit Noth einfach heraus.

Auch sonst erwies sich die Rückkehr der Kultserie als holprig. Da ist zunächst einmal Carrie, die als Podcasterin Hemmungen hat über Masturbation zu sprechen, obwohl sie während ihrer gesamten Karriere über ihr Sexualleben geschrieben hat. Miranda hat ihren Job als Anwältin inzwischen aufgegeben, studiert nun wieder und wurde von genervten Twitter-Nutzern sogar als "Karikatur ihres alten Ichs" bezeichnet. Einzig Charlotte scheint immer noch sie selbst geblieben zu sein.

Ein weiteres Problem der Neuauflage: Der Versuch, die Geschichte ins Jahr 2021 zu verfrachten, ist schlichtweg nicht gelungen. Schließlich lag die große Stärke von "Sex and the City" im Tabubruch. Wirken die einst noch als feministisch gehandelten Abenteuer der vier Single-Frauen heute wie aus der Zeit gefallen, so war die Serie doch zweifelsohne revolutionär in ihrer Darstellung weiblicher Selbstbestimmung.

Ob mittlerweile auch Carrie, Charlotte und Miranda verstanden haben, dass zu Emanzipation mehr gehört, als sich die sündhaft teuren "Manolo Blahnik"-Pumps ganz ohne männliches Zutun finanzieren zu können? Wohl kaum. Vielleicht müssten sie dafür ihrer alten Freundin Samantha Jones einen Besuch in England abstatten – immerhin wusste die bereits 1998, wie der Hase läuft. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Eine zweite Staffel wurde bereits bestätigt.

"And Just Like That" – Di. 13.09. – VOX: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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