Brennpunkt: Panzerpoker: Leoparden für die Ukraine?
19.01.2023 • 20:15 - 20:45 Uhr
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Originaltitel
Brennpunkt
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
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Haukes Vaterschaft

Von Wilfried Geldner

Nach "Auf der Flucht" (05.01.) und "Canasta" (12.01.) spielt "Nord bei Nordwest – Natalja" nun mit Motiven des Spionagefilms. Dabei rückt der weiße Fleck um Hauke Jacobs' Vergangenheit wieder einmal in den Mittelpunkt.

Freunde der Doppelkonstellation Tierarzt / Kommissar dürfen erst mal wieder aufatmen, jedenfalls was Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) im ARD-Degeto-Dauerbrenner "Nord bei Nordwest" betrifft. Hatte man in den vorherigen Folgen schon geglaubt, Hauke habe dem Ersatzberuf gänzlich abgeschworen und sich wieder völlig seinem Polizistenjob zugewandt, so wird man (ausgerechnet) in der Spionage-Folge "Natalja" (Regie: Felix Herzogenrath) eines Besseren belehrt. Hauke kümmert sich ums Schafe-Impfen, als ihn die Nachricht ereilt, dass eine tot geglaubte Kollegin aus alten Tagen in Jules Tierarztpraxis vorstellig geworden sei, um ihn zu sprechen.

Seeleuten ist nicht zu trauen

Dass hinter Natalja (Jaschka Lämmert) gleich mehrere BKA-Leute her sind, macht das Ganze äußerst rätselhaft. Anna-Lena Kurkowa (Marina Weis), eine über alle Maßen zwielichtig-gestrenge Kollegin aus Russland, behauptet, hinter Natalja wegen eines internationalen Strafbefehls sowie eines Kollegenmords her zu sein. Umso größer ist das Erstaunen, als klar wird, dass sich der Ex-LKAler Hauke und Natalja tatsächlich aus früheren Tagen kennen. Doch nicht genug damit: Natalja trägt Hauke auch noch einen seltsamen Auftrag auf: "Du musst bitte auf deinen Sohn aufpassen, falls mir etwas passiert!"

Als Natalja wenig später im BKA-Kugelhagel auf dem Friedhof stirbt, werden die Rätsel nicht geringer. Hauke Jacobs gerät in einen tragikomischen Vater-Sohn-Konflikt. Hinnerk Schönemann spielt das in allen Varianten bis zuletzt genüsslich durch – von der Freude über das ihm bislang Unbekannte bis hin zur Verlegenheit, als das Ganze dann doch eine nicht gar so überraschende Wende nimmt.

So klein die Schwanitzer Welt auch sein mag, zieht sie doch ganz, ganz große Kreise. In diesem Falle möchte man den Plot als Jokus aus kalten Kriegstagen nehmen, wäre nicht die Drehzeit just mit einer gewissen "Zeitenwende" zusammengefallen. Über allem liegt ein sanfter grauer Schleier des Ungewissen, die melancholische Stimmung des Anfangswalzers zieht sich durch bis zuletzt. Humor gibt's weniger als sonst, aber auch: Aus einem finalen Streit darüber, wem das von Natalja hinterlassene Hündchen gehört, entspinnt sich ein komisches Wortgefecht zwischen dem kleinen Schäfer Elias (Jona Truschkowski) und Hauke, bei dem Elias klarer Sieger bleibt. Was ist ein Cowboy-Ehrenwort als Versprechen schon wert? Seeleuten sei ja nicht zu trauen, habe der Großvater gesagt – und wohnt Hauke nicht "auf einem Boot"?

Den Tierfilm mit Elementen des Spionagethrillers zu kreuzen, ist kein leichtes Unterfangen. Aber wer den Märchenerzählern von "Nord bei Nordwest" erst einmal auf den Leim gegangen ist, der bleibt auch in der 20. Ausgabe dran. Immer wieder schön!

Nord bei Nordwest – Natalja – Do. 19.01. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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