Brennpunkt: Umsturz in Syrien
08.12.2024 • 20:15 - 20:25 Uhr
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Originaltitel
Brennpunkt
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Ein Weihnachten der Schmerzen

Von Eric Leimann

Fans von Weihnachten sind die Bremer Ermittlerinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) nicht. Deshalb schieben sie im "Tatort: Stille Nacht" auch Dienst. Sie werden zu einer Familie und ihrem idyllischen Heim gerufen, wo ein Mord geschehen ist.

Warum nicht mal wieder ein Weihnachts-"Tatort" mit Heiligabend bei der Familie? Doch wir wären nicht im Jahr 2024, wenn diese Familie keine zeitgemäßen Brüche aufweisen würde. Im Bremer "Tatort: Stille Nacht" werden die Kommissarinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) zu einem schönen, romantisch dekorierten Bauernhaus gerufen. Leider hat es hier den Hausherren erwischt. Hendrik Wilkens (Matthias Freihof), Kapitän zur See, lebte dort gemeinsam mit seinem Ehemann, dem Arzt Bjarne Wilkens (Rainer Sellien). Mit dabei unterm Tannenbaum: Hendriks erwachsene Kinder aus einer früheren Beziehung, Fabienne (Pia Barucki) und Marco (Robert Höller), sowie Marcos Frau Nahid (Rana Farahani) mit zwei Kleinkindern. Dazu haben sich die netten Wilkens – eine Seefahrerfamilie durch und durch – noch einen Gast eingeladen. Die Seemannsmission vermittelte ihnen den philippinischen Matrosen Andy (Jernih Agapito).

Während die bunte Familientruppe noch ausgelassen Karaoke singt, hat sich Kapitän Wilkens bereits zurückgezogen. Den Schuss, mit dem er im Keller neben seinem Tresor niedergestreckt wurde, hat keiner der anderen gehört. Die Kommissarinnen, beide grundskeptisch in Sachen Familie und daher auch anheimelnder Verwandtentreffs, prüfen die Möglichkeit eines Raubmordes. Immerhin ist im Haus ein Fenster eingeschlagen. Dies könnte aber auch ein Ablenkungsmanöver des Täters sein. Befand sich also ein Mensch im Haus, der oder die das Zitat "alle haben Hendrik geliebt" nicht aus vollem Herzen bestätigen kann?

Ein "Tatort" In der Kulisse eines Weihnachtsfilms

Das Drehbuch zum "Tatort: Stille Nacht" stammt von Daniela Baumgärtl ("Tatort: National feminin") und Kim Zimmermann ("Das Signal"). Ein kleiner Treppenwitz ihres Plots ist, dass die beiden Ermittlerinnen – nicht zufällig schieben sie an Heiligabend Dienst – das Weihnachtsidyll eigentlich ablehnen. Nun müssen sie in einem Haus ermitteln, in dem man ohne Probleme auch einen romantisch-weihnachtlichen Wohlfühlfilm hätte drehen könnte.

Weil sich in "Stille Nacht" immer wieder Zeugen und Verdächtige im Wohnzimmer versammeln, hat der Krimi Bezüge zu "Whodunit"-Klassikern von Agatha Christie. Wer in der Familie könnte welches Motiv haben? Wie stabil sind die Alibis? Und wer macht hier wem etwas vor? Natürlich gibt es da noch den freundlich wirkenden Matrosen Andy. Eigentlich müsste er zu seinem Schiff, das bald ablegen wird. Doch Moormann und Selb können ihn nicht gehen lassen. Stattdessen versucht die spröde Selb in der Seemannsmission mehr über Andy herauszufinden – und erlebt dort unter Fremden die Weihnachtsfeier ihres Lebens.

Helen Schneider ist Rechtsmedizinerin

"Stille Nacht" ist der zweite Bremer "Tatort" von Regisseur Sebastian Ko, der schon die Autoschrauberfolge "Donuts" (2023) gedreht hat. Aus der wissen wir, dass Liv Moormann aus einfachen Verhältnissen in Bremerhaven stammt – und ihre Beziehung zur Mutter und der kriminellen kleinen Schwester arg belastet ist. Diesbezüglich hat Ko in seinem neuen Film sogar einen Mini-Erzählstrang der Fortsetzung von Moormanns Familienstory eingebaut. Der Regisseur nennt seinen Film einen "klassischen Whodunit mit weihnachtlichem Herz: Vergebung und Schuld in einer Bremer Schneekugel." Herausgekommen ist kein überragender Fall, an den man sich noch Jahre erinnern wird, aber sicher ein gelungener klassischer Krimi mit einigen schönen Twists.

Erzählt wird komplett aus der Perspektive der Kommissarinnen, die zwischendurch immer wieder neue Theorien entspinnen, wie die Tat abgelaufen sein könnte. Filmisch wird dies so gelöst, dass diese Varianten tatsächlich inszeniert werden und im Laufe der 90 Minuten als "alternative Auflösungen" gezeigt werden. Doch, keine Angst, zu einem Weihnachtsfilm gehört natürlich auch ein Ende, das neben dem Mörderfang auch ein bisschen Hoffnung bietet. Versprochen: Es wird diese Hoffnung – und am Ende sogar ein paar Schneeflocken – geben!

Neu im Bremer "Tatort"-Team ist übrigens 80er-Jahre-Rockstar Helen Schneider (71) in der Rolle der Rechtsmedizinerin Edda Bingley. Ihre Rolle soll auch in den kommenden Folgen weitergeführt werden.

Tatort: Stille Nacht – So. 08.12. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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