Der Dokumentarfilm erzählt von den Wirren des Jugoslawienkonflikts, wo ein Journalist aus der Schweiz plötzlich als internationaler Söldner mitkämpfte – und ums Leben kam. Starker Tobak – mit beeindruckender Amimationstechnik aufbereitet.
Im Januar 1992 kam ein junger Schweizer Journalist in Kroatien um – jedoch nicht in seiner Funktion als Berichterstatter über den Jugoslawienkrieg, sondern in den Reihen der Kämpfenden. Er hatte sich offenbar einer Söldnertruppe angeschlossen. Es ist eine auf der Oberfläche zunächst etwas verworrene Geschichte, die Filmemacherin Anja Kofmel nicht nur aus beruflichen Gründen interessierte: Chris Würtenberg, "Chris The Swiss", wie der Reporter genannt wurde, war ihr Cousin. 3sat zeigt den bewegenden, auch stilistisch beeindruckenden Film, der gleich in drei Kategorien mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet wurde, in deutscher Erstausstrahlung.
Um zu verstehen, warum ein junger Mann, der in einem friedlichen Land aufgewachsen ist, in einen weit entfernten Krieg zieht, vollzieht Anja Kofmel die verhängnisvolle Reise ihres Cousins nach. Dazu verwendet sie nicht nur seine Aufzeichnungen und Interviews, die sie mit Zeitzeugen geführt hat, sondern auch Animationen, um Chris' Erlebnisse im Kriegsgebiet aufzuzeigen. Der teilweise animiert Filme wurde mehrfach prämiert: "Chris The Swiss" gewann 2019 den Schweizer Filmpreis 2019 in den Kategorien Bester Schnitt, Beste Musik und als Bester Dokumentarfilm.
Chris the Swiss – Mo. 11.01. – 3sat: 22.25 Uhr