Das Neuseeland-Experiment
28.08.2023 • 22:50 - 23:35 Uhr
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Originaltitel
Das Neuseeland-Experiment - Was uns Menschen glücklich macht
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
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Maori-Tanz und Outdoor-Education

Von Hans Czerny

Die ARD-Korrespondentin Sandra Ratzow will wissen, warum die Menschen in Neuseeland im Allgemeinen glücklicher als hierzulande sind – und kommt zu dem Schluss: Es wird beizeiten ohne Zwang gelernt. Und mehr auf die Mitmenschen geachtet.

Warum sind die Menschen in Neuseeland ausgeglichener, zufriedener, glücklicher als hierzulande? Die ARD-Korrespondentin Sandra Ratzow (NDR) setzt das als Prämisse ihrer Reiseimpressionen aus Down Under voraus. Es ist ihr sicherlich gerechtfertigter persönlicher Eindruck, und sie will in "Weltspiegel Doku: Das Neuseeland-Experiment – Was uns Menschen glücklich macht" wissen, warum das so ist und ob wir (ach so tüchtigen, mürrischen) Deutschen daraus was lernen könnten.

Es sind spontane Eindrücke und Interviews, die sie in ihrem Reise-Feature aneinanderreiht. Gerne gibt sie sich ihrem jeweiligen Gegenüber als gestresste Korrespondentin und Mutter von drei Kindern zu erkennen. Andächtig lauscht sie, wenn Einheimische von der Work-Life-Balance reden: Müssen es immer so vollgestopfte Arbeitstage sein? Einheimische geben sich mit weniger täglicher Arbeitszeit zufrieden und versammeln sich ab fünf gemeinschaftlich am Grill und gehen danach (Achtung!) ins Bett. Gesünder leben, das ist wohl die Devise, unter der sich alles subsumieren lässt.

Schon im Kindergarten beginnt's: Behutsam wird gelernt, in ungezwungener Gemeinsamkeit und irgendwie spielerisch mit sanfter Pädagogik. Die Kinder wachsen auch später gelassener auf, mit weniger Druck. Raus in die Natur ist die Devise – Klettern, Schwimmen, Skifahren. Outdoor-Education gibt's als Unterrichtsfach regelmäßig in der neunten Klasse, nicht erst sporadisch als Corporate Identity für Erwachsene wie bei uns. Der Sprung ins kalte Wasser hilft, sich selbst neu zu entdecken.

Den Blick auf das richten, was wir haben

Leben die Neuseeländer in einer Seifenblase? So fragt die ARD-Korrespondentin, womöglich gar in einem falschen Idyll? Gern und viel bringt sie sich selber ein. Korrespondentenstil in der Sommerpause: Mal persönlich werden, die persönlichen Impressionen wiedergeben – und das ganz wie "die Neuseeländer" ohne Stress. Da wird auch mal ein Maori-Treffen zum Vorbild verklärt. Nasen und Stirnberührung finden Anklang, der wilde Stampftanz, uns vor allem vom Rugby her bekannt, desgleichen. Und dann kommt auch noch der Herr Ministerpräsident vorbei und wechselt mit uns ein paar nette Worte. Ach, Neuseeland, Traumland der Herzen!

Also, was lernen wir? – Mehr Gelassenheit, bitte – und nicht dauernd so viel Stress. Vielleicht reicht ja auch eine Viertage-Woche bei gleichem Lohn. Vor allem mehr Zufriedenheit. Den Blick "auf das richten, was wir haben, nicht auf das, was uns fehlt". Und sich viel mehr um andere Kümmern. So wird mehr eine Lektion über das, was uns fehlt, daraus, als eine Anbetung des Traumrefugiums Down Under. Gut so, ist auch recht. Der Untertitel "Was uns Menschen glücklich macht" wird dem Film letztlich weitaus gerechter als das etwas zu laut tönende "Neuseeland-Experiment". Zu sehen ist der Film auch in der ARD-Mediathek.

Weltspiegel Doku: Das Neuseeland-Experiment – Mo. 28.08. – ARD: 22.50 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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