Immer häufiger werden sogenannte Strohmänner für die Abwicklung illegaler Geschäfte oder zur Steuerhinterziehung eingesetzt. Als Strohmänner gelten Personen, die für Rechtsgeschäfte "im Namen und auf Rechnung eines Dritten handen, ohne selbst rechtlich oder wirtschaftlich betroffen zu sein".
Es ist längst perfide Realität: Strohmänner oder Strohfrauen werden als private oder juristische Personen eingesetzt, um teils ohne ihr Wissen für die illegalen Geschäfte Dritter zu handeln, ohne selbst wirtschaftlich oder juristisch betroffen zu sein. Professionelle Service-Unternehmen heuern inzwischen "Strohleute" aus Osteuropa für Geldwäsche, Insolvenzverschleppung und milliardenschweren Steuerbetrug an. Das organisierte Verbrechen in Deutschland nutzt dafür systematisch suchtkranke und obdachlose Menschen, wie die ARD-Reportage "Das Strohmann-Kartell" von Adrian Bartocha und Jan Wiese beweist.
Menschen aus Osteuropa werden meist ohne ihr Wissen als Geschäftsführer und Eigentümer deutscher Unternehmen eingesetzt. Von deren tatsächlichen Aktivitäten haben sie selbst meist keine Ahnung, während die kriminellen Drahtzieher umfangreiche Netzwerke für ihre illegalen Geschäfte kreieren. – Wie das geht, wie mithin ahnungslose Menschen zur Verschleierung und Risikominimierung missbraucht und eingesetzt werden, zeigt die neue "Story im Ersten". Die ARD-Reporter sprechen mit "Strohleuten" und zeigen, wie das System ihrer Rekrutierung funktioniert und wer daran verdient. Bankkonten in Dubai und Millionenvillen in Monaco geben davon ein sichtbares Zeugnis.
ARD Story: Das Strohmann-Kartell – Dienstleister für die Mafia – Di. 30.07. – ARD: 22.50 Uhr