Es ist der Höhepunkt des medialen Showdowns im diesjährigen Wahlkampf: Zwei Wochen vor der Bundestagswahl treffen die drei Kanzlerkandidaten im "Triell" bei ARD und ZDF aufeinander. Laschet, Baerbock oder Scholz – wer kann den "Dreikampf ums Kanzleramt" für sich entscheiden?
Vor 19 Jahren trafen mit Gerhard Schröder und Edmund Stoiber erstmals zwei deutsche Kanzlerkandidaten in einem Fernsehduell aufeinander. Einst inspiriert von den USA, sind die TV-Debatten seit jener Bundestagswahl 2002 auch hierzulande kaum mehr wegzudenken. Und doch gibt es im diesjährigen Wahlkampf ein Novum, das der veränderten Parteienstruktur im Land Rechnung trägt: Diskutierten bisher ausschließlich zwei Kandidaten, messen sich im medialen Showdown kurz vor der Wahl diesmal drei Anwärter aufs Kanzleramt. Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Armin Laschet (Union) und Olaf Scholz (SPD) versuchen im sogenannten Triell, die Wählerinnen und Wähler von ihren Positionen zu überzeugen. ARD und ZDF übertragen live zur besten Sendezeit, moderiert wird die Sendung von Maybrit Illner (ZDF) und ARD-Chefredakteur Oliver Köhr.
Terminlich lagen in diesem Jahr allerdings die Privaten vorne: Konnte RTL das erste Aufeinandertreffen des konkurrierenden Trios für sich verbuchen, findet das Triell von ProSiebenSAT.1 (Sonntag, 19.9, 20.15 Uhr, bei ProSieben, SAT.1 und kabel eins) mit kürzestem Abstand zur Wahl statt. Den Öffentlich-Rechtlichen bleibt der "Mittelplatz". Genau 14 Tage nach dem Triell wird die deutsche Bevölkerung an die Wahlurnen gebeten, um über die Nachfolge Angela Merkels und den neuen Bundestag abzustimmen. Doch wer "kann Kanzler oder Kanzlerin", wie es allerorten so schön heißt? Nach diversen Skandälchen und Irritationen um Plagiatsvorwürfe (Baerbock) und Hochwasser-Fettnäpfchen (Laschet) sollen im Wahlkampf-Fernsehhighlight wieder inhaltliche Dringlichkeiten im Fokus stehen – vom Klimawandel über die Coronakrise bis zum großen Thema soziale Gerechtigkeit. Wie immer geht es jedoch nicht nur um die Kraft der besseren Argumente, sondern auch um die Macht der Ausstrahlung.
Bereits am Abend danach (Montag, 13. September, 20.15 Uhr) lädt das Erste gar zur Vierer-Debatte: Im "Vierkampf nach dem Triell" diskutieren Janine Wissler (Die Linke), Christian Lindner (FDP), Alexander Dobrindt (CSU) und Alice Weidel (AfD). Die Moderation übernehmen dann Ellen Ehni (WDR) und Christian Nitsche (BR).
Das Triell – Dreikampf ums Kanzleramt – So. 12.09. – ARD: 20.15 Uhr