Emile führt ein ziemlich trostloses Angestelltenleben. Aber dann kommt Ariane ins Spiel – und er merkt plötzlich, dass er durch Wände gehen kann.
Das könnte schön sein – einfach mal so mir nichts, dir nichts durch die Wand gehen. Man könnte als Bankangestellter seinen Chef ärgern, indem man plötzlich bei ihm im Zimmer steht und genau so schnell wieder verschwindet. Man könnte in Banken einbrechen (vielmehr eintauchen), im Gefängnis landen und dort ein und aus gehen nach Belieben. Auch Frauen könnte man so erschrecken oder bezirzen. All das konnte der Titelheld in den 50er-Jahre-Filmen, die nach der Novelle "Le passe-muraille" (1943) des französischen Roman- und Theaterautors Marcel Aymé gedreht wurden. Während sich die alten Streifen auf den Zauber des Fantasy-Kinotricks verlassen, geht Dante Desarthes in seiner TV-Neuverfilmung "Der durch die Wand geht" (2016) ein Stück weiter und setzt die Liebe seines vereinsamten Versicherungsangestellten Emile Dutilleul (Denis Podalydès) zu einer neuen Kollegin als durchgehendes Vehikel ein. Alles ändert sich, weil Emile seine Pillen nicht nimmt – und weil ihn die Liebe packt.
Emile, 47, ist begeistert von Ariane (Marie Dompnier, bekannt als Ermittlerin in der Krimiserie "Witnesses"), die im Zirkus aufgewachsen ist. Ariane hat ein altes Haus geerbt, sie kann Emiles Knowhow als Versicherungsexperte jetzt gut gebrauchen, und zum Dank führt sie ihn zum Essen aus. Plötzlich verspürt Emile ein gewisses Jucken in den Fingern, und überall lauern Versuchungen.
Um möglichst schnell an Geld für Arianes Reparaturen zu gelangen, aber auch um berühmt zu werden, steigt er in die Banque de France ein und macht so überall von sich reden. Aus dem Langweiler wird ein Held, der sich allerdings bald fragen muss, ob er noch auf der richtigen Seite steht. Moral schlägt Fantasy.