Ein Theaterstück arbeitet das NSU-Trauma auf: 3sat zeigt die Doku "Die Lücke – Der NSU-Bombenanschlag von Köln" als TV-Premiere.
Die seit Jahrzehnten größte Terrorserie auf deutschem Boden tobte ungestört; nichts störte die Morde und Anschläge des NSU auf Menschen mit Migrationshintergrund. Selbst nachdem am 9. Juni 2004 ein Nagelbomben-Attentat in der von türkischen Läden geprägten Kölner Keupstraße 22 Verletzte forderte, schloss die Polizei ein rassistisches Motiv aus – und ermittelte gegen das Umfeld der Opfer. 2014 arbeitete das Kölner Theaterstück "Die Lücke" von Nuran David Calis dieses Trauma gemeinsam mit den realen Betroffenen auf. Regisseur Adrian Figueroa dokumentierte in "Die Lücke – Der NSU-Bombenanschlag von Köln" die Vorbereitungen der Inszenierung, befragte die Beteiligten vor Ort – und legte die rassistischen Ermittlungen der Behörden offen. 3sat zeigt die wichtige Doku nun als TV-Premiere.
Bereits zuvor beginnt der Sender die Wiederholung von Christian Schwochows gefeierter NSU-Trilogie: Ab 20.15 Uhr läuft der erste Teil von "Mitten in Deutschland: NSU" unter dem Titel "Die Täter – Heute ist nicht alle Tage". Die beiden weiteren Teile der vielfach ausgezeichneten fiktiven Aufarbeitung strahlt 3sat am Folgetag Mittwoch, 7. Februar, aus: "Die Opfer – Vergesst mich nicht" läuft ab 20.15 Uhr, anschließend folgt um 22.25 Uhr der Abschluss "Die Ermittler – Nur für den Dienstgebrauch".