Fall Nummer drei von Palfinger und Mur bietet klassische Krimi-Unterhaltung – zum Mitfiebern wird die Wiederholung von "Königsmord" aber kaum jemanden animieren ...
Der bayerische Würschtelkönig ist tot. Ermordet in seiner Wahlheimat Österreich. Unter dieser Prämisse müssen sich der im Rollstuhl sitzende Salzburger Major Peter Palfinger (Florian Teichtmeister) und sein bayerischer Kollege Hubert Mur (Michael Fitz) in der Gemeinschaftsproduktion von ORF und ZDF "Die Toten von Salzburg – Königsmord" (Mittwoch, 22. April, 20.15 Uhr) erneut zusammenraufen, um in einem bilateralen Mordfall zu kooperieren. Das ZDF zeigt den dritten Teil der Kriminalreihe aus dem Jahr 2019, deren sechster Fall bereits abgedreht ist, in einer Wiederholung.
Der gebürtige Bayer Ferdinand Gschwandtner wurde im eigenen Haus mit einem Küchenmesser erstochen. Auf der Mordwaffe befinden sich die Fingerabdrücke seiner bulgarischen Pflegetochter Liana (Mila Böhning). Allein, was ist das Motiv? Und warum fehlt von Lianas jüngerem Bruder Tyki (Adrian und Marius Maier) jede Spur? Peter Palfinger und seine Kollegin Irene Russmeyer (Fanny Krausz) beginnen in alle Richtungen zu ermitteln, unterstützt von ihrem bayerischen Kollegen Hubert Mur.
Diese Ermittlungen entpuppen sich als ziemlich wendungsreich, offenbaren doch sämtliche Familienmitglieder im Laufe der Ermittlungen dunkle Geheimnisse. Üblicherweise sollte dies dem Interesse des Publikums dienlich sein, doch statt echter Spannung bleibt es bei durchschnittlicher Krimi-Kost. Der Fall ist bei genauerer Betrachtung ein wenig überkonstruiert und wartet mit einer etwas hanebüchenen Auflösung auf. Der Humor unterläuft an vielen Stellen die grundsätzlich seriöse Ausrichtung des TV-Films. "Königsmord" will sicherlich keine Komödie sein, aber ein ernster Krimi sieht eben auch anders aus.
Gelungen sind hingegen die zwischenmenschlichen Elemente. Zyniker Palfinger hadert einerseits mit seiner gesundheitlichen Situation und offenbart doch ein großes Herz, als er sich um Tyki kümmern kann. Mur indes ist hin- und hergerissen zwischen beruflicher und familiärer Pflicht. Hätten Drehbuchautor Stefan Brunner und Regisseur Erhard Riedlsperger diesen interessanten Momenten doch bloß mehr Raum gegeben, würde der dritte Fall des bayerisch-österreichischen Teams nicht so inspirationslos vor sich hinplätschern.
Die Toten von Salzburg – Königsmord – Mi. 10.06. – ZDF: 20.15 Uhr