Die große Hungersnot in Irland
08.01.2026 • 01:00 - 02:30 Uhr
Info, Geschichte
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Die Iren fliehen in Heerscharen vor der Hungersnot, auf der verzweifelten Suche nach einem neuen Leben.
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Ein Drittel der Iren lebt fast ausschließlich von Kartoffeln. Der sieben Jahre andauernden Hungersnot werden eine Million Menschen zum Opfer fallen. Zwei Millionen Iren emigrieren.
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Die englischen Grundbesitzer beuten die irische Bevölkerung aus. Die landlosen Arbeiter können ein Stück Land zur eigenen Bewirtschaftung erhalten, doch oft mangelt es ihnen an Geld, um es zu bestellen.
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Ab 1845 grassiert in Europa ein aus Südamerika eingeschleppter Pilz, der die Kartoffelernte zerstört. Etwa 100.000 Menschen sterben am Hunger, vor allem in Frankreich, Belgien, Holland, Preußen, Großbritannien und Irland.
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Originaltitel
The Great Hunger
Produktionsland
IRL
Produktionsdatum
2020
Info, Geschichte

Die große Hungersnot in Irland

Vor 180 Jahren wurde Europa von einer verheerenden Hungersnot heimgesucht. Ausgelöst wurde die Krise durch einen aus Südamerika eingeschleppten heimtückischen Pilz, der die Kartoffelernten vernichtete. In Frankreich, Belgien, Holland, Schottland und dem Königreich Preußen fielen Hunderttausende Menschen Hunger und Krankheiten zum Opfer. In Irland, wo die Kartoffel das Hauptnahrungsmittel für die meisten Menschen darstellte, waren die Auswirkungen besonders extrem. Eine Million Iren starben, zwei Millionen wanderten zwischen 1845 und 1855 aus. Anhand von Gesprächen mit Historikern und von Zeitzeugenberichten ergründet "Die große Hungersnot in Irland" die Hintergründe dieser humanitären Katastrophe des 19. Jahrhunderts auf dem europäischen Festland sowie in Großbritannien und Irland. Der Film veranschaulicht verheerende Zusammenhänge und Folgen: eine bäuerliche Unterschicht, die sich angesichts der existenziellen Bedrohung zu Mord, Plünderung und Kannibalismus getrieben sah; eine kapitalistische, meist britische Elite in Irland und Großbritannien, die vor nichts zurückschreckte, um die eigenen Interessen zu schützen. Irland war zwar seit 1801 offiziell scheinbar gleichberechtigt im Staatsnamen "Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland" vertreten, de facto betrachteten die Briten Irland aber als eine ihrer vielen Kolonien. Deshalb gab es große Unterschiede beim Zugang zu Ressourcen. Eine skrupellose Mittelschicht schlug Profit aus dem Elend der Armen. Emigrationswellen erinnern an die heutige Zuwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten nach Europa. Die Krise führte 1846 zum Sturz der britischen Regierung unter Robert Peel, war Katalysator für die europäischen Revolutionen von 1848 und begründete die irische Diaspora, zu der sich heute mehr als 70 Millionen Menschen in aller Welt zählen. Nicht zuletzt befeuerte sie den kulturellen Aufschwung und die Unabhängigkeitsbestrebungen Irlands. Erst gut 70 Jahre später, nach einem furchtbaren Weltkrieg und einem blutigen Bürgerkrieg, kam für Irland mit dem Irischen Freistaat die Unabhängigkeit und das Ende britischer Ausbeutung.

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