Eine neue französische Dokumentation erforscht die Wurzeln der Disco-Musik in Europa.
Natürlich kommt Soul Music aus dem Schoß des schwarzen Amerikas. Die "tanzoptimierte" Version des Sounds mit dem dominanten Viervierteltakt wurde jedoch entscheidend in Europa vorangetrieben. Der Belgier Olivier Monssens besuchte für seine neue Dokumentation "Disco Europe Express" die Väter jener Klänge, die Mitte der 70-er die Welt eroberten: Harold Faltermeyer, der als junger Mann in München eng mit dem Paten des europäischen Disco, Giorgio Moroder, zusammenarbeitete. Auch Frank Farian, der Mann hinter Boney M., plaudert hinterm Mischpult. Neben französischen Disco-Produzenten erzählen amerikanische Zeitzeugen wie der New Yorker Kultproduzent und Remixer Tom Moulton, wie Europa Disco in den USA auf die Sprünge half. Die gut 50 Minuten lange Dokumentation wird eher Musikexperten gefallen, bleibt sie doch eng am Sound selbst und dessen Produktionstechniken. Wer eher ein Zeit- oder Gesellschaftsporträt der Disco-Epoche sucht, dürfte vom musikalischen Ansatz des Filmemachers enttäuscht sein.