Sechs Jahrzehnte lang erforschte der schottische Biologe und Tierschützer Iain Douglas Hamilton das Sozialverhalten der Elefanten in freier Wildbahn. Er habe "der Welt den Elefant als fühlendes Wesen nahegebracht", bescheinigt ihm Jane Goodall, die gleichgesinnte Schimpansenforscherin, im Film.
"Ich denke, wir beschreiben Persönlichkeiten", sagt die Schimpansenforscherin Jane Goodall anlässlich eines früheren Besuchs des Elefantenforschers Iain Douglas Hamilton und meint damit, dass die Dickhäuter mit ihren gewaltigen Extremitäten durchaus fühlen und denken können. 1965 ging Hamilton in den Nationalpark von Manyara in Tansania und verliebte sich offensichtlich unsterblich in die Tiere. "Iain ist ein Elefant, ich habe einen Elefanten geheiratet", sagt seine Frau Oria, die er in Afrika kennenlernte, damals in den 60-ern, als es noch Millionen Elefanten in Afrika gab. Heute sind es – nicht zuletzt dank Hamilton, dem Elefantenschützer – immerhin wieder 415.000. Der große Umbruch kam in den späten 60-ern, als die Jagd auf das immer teurer werdende Elfenbein und damit die ungezügelte Wilderei begann. Warum auf Elefanten schießen? fragte sich damals der heute 82-jährige Hamilton und begann, für die Tiere zu kämpfen.
"Er war der Erste, der Elefanten erforschte, statt sie zu erschießen", erinnert sich seine Frau Oria im Film "Ein Leben unter Elefanten". Es fehlt hier nicht an Bildmaterial aus früherer Zeit. Nicht zuletzt, weil es unter anderem auch die beiden unter Elefanten aufgewachsenen Töchter des Paares farbig kommentieren, wird aus dem Film von Nigel Pope nicht nur eine einfühlsame Hommage an Afrikas Elefanten, sondern auch ein unbeschwertes Familienporträt.
Ein Leben unter Elefanten – Sa. 14.09. – ARTE: 20.15 Uhr