Themenabend zum 100. Geburtstag des Berliner Produzenten Arthur Brauner (CCC), der nach dem Krieg hunderte von Genrefilmen, aber auch wichtige Filme über die NS-Zeit und den Holocaust produzierte.
Zu seinem 100. Geburtstag am 01. August widmet der Kulturkanal ARTE dem Berliner Filmproduzenten Artur Brauner (CCC) einen Themenabend. Ein Porträt Brauners ("Der Unerschrockene", 22.05 Uhr) würdigt einen der wichtigsten Produzenten der Nachkriegszeit, in dessen Ateliers hunderte von Genrefilmen aller Sparten – Schlagerfilme, Krimis, Heimatfilme – entstanden. Aber eben auch immer wieder relevante Filme, die sich mit dem Thema Krieg und Holocaust beschäftigten. "Hitlerjunge Salomon" von 1990 erzählt die unglaubliche Geschichte des jüdischen Jungen Salomon Perel, der 1941 auf der Flucht gefangen genommen wird und sich durch die Annahme einer falschen Identität dem sicheren Tod entzieht. Um 23.00 Uhr zeigt ARTE schließlich noch Jess Francos Kultthriller "Sie tötete in Ekstase" von 1971.
"Hitlerjunge Salomon" (Regie: Agnieszka Holland) wurde mit dem Golden Globe und einer Oscar-Nominierung ("Bestes Drehbuch") prämiert. Der wahre Salomon Perel, der vierte und letzte Sohn einer jüdischen Familie, wartete immerhin 40 Jahre, ehe er mit seiner unglaublichen Lebensgeschichte an die Öffentlichkeit ging. "Es lag wohl daran, daß ich nicht an die Vergangenheit erinnert werden wollte. Im Gegenteil, ich gab mir große Mühe zu verdrängen und zu vergessen."
Auf der Flucht vor dem grausamen Naziterror werden im Film Salomon (Marco Hofschneider) und seine Familie, die bereits einige Jahre zuvor von Norddeutschland nach Polen umsiedelten, getrennt. In einem sowjetischen Waisenhaus taucht der verstörte Junge vorerst unter. Doch bereits zwei Jahre später erklärt Hitler Stalin den Krieg, und Salomon wird auf der Flucht von deutschen Soldaten aufgegriffen. Indem er vorgibt, einer von ihnen zu sein, nutzt er seine einzige Überlebenschance. Fortan wird Joseph Peters, so sein neuer Name, als Russisch-Dolmetscher eingesetzt. Salomon wird auf eine nationalsozialistische Eliteschule geschickt. Nur mithilfe seines Freundes Robert (André Wilms) und seiner großen Liebe Leni (Julie Delpy) kann er das grausame Doppelspiel bis zuletzt überstehen.
Im Genrefilm "Sie tötete in Ekstase" von 1971 (23.00 Uhr) nimmt Soledad Miranda als "Mrs. Johnson" Rache an den Feinden ihres Mannes, die den Genforscher in den Selbstmord trieben. Ein psychedelischer Trip in die 70er-Jahre.