Erzgebirgskrimi - Der letzte Bissen
15.06.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Mord im Erzgebirge: Alt-Förster Georg Bergelt (Andreas Schmidt-Schaller, links), Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) und Kommissar Robert Winkler (Kai Scheve) sind erstaunt über die Details in der örtlichen Presse.
Vergrößern
Liebesaus? - Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) stellt ihren Freund, den Imker Ronny Beer (Kai Schumann) zur Rede.
Vergrößern
Auf der Naturbühne Greifenstein gibt es eine Aufführung der Sage vom "Robin Hood des Erzgebirges", Karl Stülpner: Stülpner (Lorris Andre Blazejewski) und Bettina (Sarah Rebellato) sind ineinander mächtig verliebt.
Vergrößern
Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach, links), Kommissar Robert Winkler (Kai Scheve) und Kommissarin Karina Szabo (Lara Mandoki) sind kritische Zuschauer in der Freilichtbühne Greifenstein.
Vergrößern
Auch der passionierte Jäger und Großbauer Arnold Huber (Thomas Sarbacher) wird erschossen. Hat er zu viel Glyphosat gestreut?
Vergrößern
Originaltitel
Erzgebirgskrimi
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Serie, Krimireihe

Der Imker und das Glyphosat

Von Hans Czerny

Im vierten Erzgebirgskrimi, der nun wiederholt wird, bekommen es Kommissar Winkler (Kai Scheve) und seine Kollegin (Lara Mandoki) mit Groß- und Kleinbauern, aber auch mit einer Freilicht-Theatertruppe zu tun. Die führt das Schauspiel vom Volkshelden Karl Stülpner auf, dem "Robin Hood des Erzgebirges".

Wer es bisher noch nicht wusste, weiß es spätestens jetzt: Auch das Erzgebirge, auch Sachsen hatte seinen Robin Hood. Wie der Angelsachse aus Nottingham wirkte er als Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit, indem er den Armen gab, was er den Reichen nahm. Als jetzt in den Wäldern des Erzgebirges ein unliebsamer Richter, der zu den Reichen hielt, mit einem historischen Jagdgewehr ermordet wird, glaubt manch einer, der Held aus dem 18. Jahrhundert sei auferstanden. Zumal im Heimatkrimi darf so ein Aberglaube schon mal sein.

Die erfahrenen TV-Autoren Leo P. Ard und Rainer Jahreis nützen die Volkssage vom Stülpner Karl, dem Robin Hood aus Sachsen, in der nun wiederholt gezeigten "Erzgebirgskrimi"-Episode "Der letzte Bissen", indem sie eine Freilichtaufführung der Legende mit gleich zwei wahren Morden garnieren – ein Großbauer und ein korrupter Richter müssen dran glauben. Das Mittelalter feiert hier ein wenig Urständ', wenn auch in einem recht modernen Gewand. Großbauer Huber (Thomas Sarbacher) hat viel Dreck am Stecken: Über seine Felder verstreut er jede Menge Glyphosat, die Höfe der Ärmeren kauft er auf und gegen seine polnischen Landarbeiter ist er nicht nur mit Lohndumping, sondern auch auf lebensgefährliche Weise rücksichtslos.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

"Der Graf hat Häscher ausgesandt!"

Dank des korrupten Richters Dr. Drösser gewinnt Huber jeden Prozess, zuletzt gegen den braven Imker Ronny Beer (Kai Schumann), der um das Leben seiner Bienen fürchtet. Aber warum wird der üble Drösser mit dem Theatergewehr erschossen, und warum muss auch Huber mit dem Leben bezahlen? – In erster Linie wird hier die Legende vom sagenhaften Wohltäter Stülpner wiederbelebt. Auf recht verwinkelten Pfaden kommt die modernisierte Story ans Ziel. Dass dabei das Glyphosat nicht unbedingt nur eine Nebenrolle spielen wird, ist früh zu ahnen. Und warum lobt Bauer Huber seine charmante Ehefrau Agnes (Andrea Osvárt) gar so sehr über den grünen Klee, als "beste Ehefrau von allen"?

Um die Täterrolle kämpft hier jedenfalls ein ganzer Strauß von Verdächtigen. Weil aber auch auf der Ermittlerseite eine vielköpfige Schar tätig ist – neben den Kommissaren wie üblich auch noch die Erzgebirgsförsterin Saskia (Teresa Weißbach) samt Vater Georg (Andreas Schmidt-Schaller) – bleibt für eine ausgefeiltere Personenpsychologie nur wenig Raum. Selbst die Gebirgszüge und die Wälder des Erzgebirges werden von der Regie (Uli Zrenner) eher beiläufig im Drohnenflug mitgenommen.

Dagegen scheint die Freilichtaufführung der "Naturbühne Greifenstein" ("Der Graf hat Häscher ausgesandt!") ein recht eingängiges Stück zu sein. Das Loblied vom Volkshelden, der den Armen gibt, was er den Reichen nimmt, setzt sich im Gedächtnis fest. Gut und Böse – eine klare Sache und wenig verzwickt. Der Heimatkrimi als solcher sollte sich an dieser Linie vielleicht ein Beispiel nehmen.

Mittlerweile sind fünf weitere Ausgaben vom "Erzgebirgskrimi" erschienen. Ein zehnter Film unter dem Arbeitstitel "Mord auf dem Jakobsweg" wurde im Herbst 2023 abgedreht.

Erzgebirgskrimi – Der letzte Bissen – Sa. 15.06. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Mathias Arnold ist 
Leiter einer Apotheke in Halle/Sachsen-Anhalt und Vizepräsident der ABDA 
– Bundesvereinigung 
Deutscher Apothekerverbände.
Gesundheit

Was hilft bei Schlafstörungen?

„Ich wache jede Nacht auf und bin morgens wie gerädert – können Sie mir ein Schlafmittel empfehlen?“, fragte mich vor Kurzem eine Stammkundin in meiner Apotheke. Sie wirkte erschöpft, auch weil sie sich seit einigen Monaten um ihre pflegebedürftige Schwiegermutter kümmert. „Es tut mir leid, dass Sie nicht gut schlafen können. Ich kann Ihnen gerne etwas empfehlen. Was haben Sie denn schon versucht?"
Auf 160 Seiten gibt Design-Expertin Ann-Kathrin Otto in „AKOs wohnART – So geht gutes Einrichten“ ihr Fachwissen weiter. Sie gibt kreative Tipps, wie man mehr aus den eigenen vier Wänden herausholen kann. Ann-Kathrin Otto gewährt in dem Buch nicht nur Einblicke in ihre Trickkiste, sondern verrät auch Persönliches zu ihrer eigenen Biografie.
HALLO!

TV-Szenenbildnerin Ann-Kathrin Otto im Interview über Filmsets und kreative Tipps

Ann-Kathrin Otto arbeitet seit 1992 freiberuflich als Szenenbildnerin, Storyboardzeichnerin und Bühnenmalerin für Theater-, Film- und Fernsehproduktionen. Bekannt geworden ist sie unter anderem durch die ZDF-Sendung „Volle Kanne“, an der sie seit 2004 mitarbeitet.
Ralf Husmann im Interview.
Star-News

Ralf Husmann über Bastian Patewka, Komödien und neue Projekte

Hajo Siewers (Bastian Pastewka) muss in „Alles gelogen“ auf eine Notlüge mit Folgen zurückgreifen. Das Drehbuch zu der Komödie stammt aus der Feder von Ralf Husmann („Merz gegen Merz“).
Professor Dr. Sherko Kümmel leitet als Direktor die Klinik für Senologie/Brustzentrum 
der Evangelischen Kliniken Essen-Mitte. Er 
ist an der Entwicklung und Etablierung von 
nationalen und internationalen Therapie-Standards beteiligt und unter anderem Mitglied der 
„Westdeutschen Studiengruppe“ (WSG). Diese 
bundesweite Forschungseinrichtung widmet 
sich der ständigen Optimierung von Brustkrebs-Behandlungen
Gesundheit

Diagnose Brustkrebs: Zweitmeinung einholen

Bei ihrer persönlichen Vorsorge hatte meine 38-jährige Patientin eine Auffälligkeit ertastet, einen Knubbel in der Brust. Sie war sehr beunruhigt. Ihr Gynäkologe schickte sie in ein kleines Brustzentrum. Die Diagnose brachte Gewissheit: Brustkrebs. Die aus Sicht der Mediziner alternativlose Therapie waren Chemo, komplette Brustentfernung per OP und Bestrahlung.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt 
und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als „Doc Esser“ in TV, 
Hörfunk und als Buchautor.
Gesundheit

Passivrauchen: gefährlich vor allem für Kinder

„Mein Mann zeigt sich da leider völlig uneinsichtig und raucht auch im Beisein unserer beiden Kinder. Muss ich mir Gedanken um ihre Gesundheit machen?“, fragte mich kürzlich die Mutter zweier Kleinkinder im Alter von zwei und fünf Jahren, die ihren 35-jährigen Ehemann, einen starken Raucher, zu seinem Arzttermin in meine Sprechstunde begleitete. „Leider muss ich Ihre Frage mit einem ganz klaren ja beantworten“, erwiderte ich der Frau.
Tobi Dahmen hat mit „Columbusstraße“ eine große Graphic Novel vorgelegt.
HALLO!

„Columbusstraße“-Comiczeichner Tobi Dahmen im Interview: Ein Buch gegen das Vergessen

Comiczeichner Tobi Dahmen hat mit „Columbusstraße“ den ersten Band seiner Familiengeschichte vorgelegt, der sich mit der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs befasst. Im Interview äußert er sich zum Hintergrund seines ambitionierten Werks.