Die brisante neue ARD-Dokumentation beleuchtet einen der größten Anlegerskandale der jüngeren Zeit, in dem sich die deutschen Behörden nicht gerade mit Ruhm bekleckerten.
Wer privat eine Immobilie kauft, weiß, wie viele Unwägbarkeiten es bei der Finanzierung mit äußerster Vorsicht zu beachten gilt. Beim Investieren in Projekte der German Property Group, einer Immobilien-Investmentgesellschaft aus Niedersachsen sah das offenbar anders aus, wie die neue ARD-Dokumentation "Exclusiv im Ersten: Millionen für Ruinen" zeigt. Die investigativen Filmemacher Anna Klühspies, Stella Peters und Nils Naber werfen dabei ein Licht auf die teilweise recht dubios erscheinenden Geschäftspraktiken des Unternehmens, das vormals auch als Dolphin Trust bekannt war und nun insolvent ist. Rund 20.000 Anleger weltweit fühlen sich mittlerweile um hunderte Millionen Euro betrogen. Nach Recherchen von NDR, BR und SZ wird inzwischen umfangreich ermittelt.
Ursprünglich las sich die Geschäftsidee vielversprechend: Die German Property Group kaufte mit den Einlagen der Anleger zwischen 60 und 100 denkmalgeschützte Objekte meist von Gemeinden, um sie zu sanieren und an private Käufer weiterzuverkaufen. Was erst später klar wurde: Viele der Häuser waren extrem baufällig. Viel schlimmer allerdings: Bei diversen Objekten gab es offenbar im Nachhinein viel Verwirrung um deutlich zu hoch eingetragene Grundschulden. Die Behörden wurden allem Anschein nach erst viel zu spät auf die Geschäftspraktiken aufmerksam und konnten so viele Anleger nicht rechtzeitig schützen.
Exclusiv im Ersten: Millionen für Ruinen – Mo. 12.04. – ARD: 22.50 Uhr