Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Vögel
15.08.2019 • 22:35 - 23:20 Uhr
Natur+Reisen, Tiere
Lesermeinung
Hannes Jaenicke im Flugtrainingsraum der Mauerseglerklinik in Frankfurt am Main.
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Republik Zypern: Hannes Jaenicke befreit einen Singvogel von einer Leimrute.
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Republik Zypern: Eine Mönchsgrasmücke ist beim Flug in den Süden: Gefangen im Netz von Vogelwilderern.
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Der Hausgarten von Prof. Berthold ist ein wahres Vogelparadies.
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Rettung: Diese Mönchsgrasmücke kann ihre Reise in den Süden dank Hannes Jaenicke fortsetzen.
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Hannes Jaenicke lässt sich von Prof. Peter Berthold erklären, was einen vogelfreundlichen Garten ausmacht.
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Hannes Jaenicke ist geschockt: In der Republik Zypern zahlt man für ein Dutzend Singvögel als Delikatesse bis zu 100 Euro.
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Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
Natur+Reisen, Tiere

Totenstille auf den Feldern

Von Hans Czerny

Nach Löwen, Elefanten, Haien, Delfinen und Geparden widmet sich Schauspieler und Umweltschützer Hannes Jaenicke in seiner ZDF-Sendereihe nun dem dramatischen Sterben der Vogelarten – und entdeckt dabei so erstaunliche Institute wie die Mauerseglerklinik in Frankfurt am Main.

Für Orang Utans, Eisbären und Löwen ist der Schauspieler, Autor und Umweltschützer Hannes Jaenicke mit sonorer Stimme und nachhakender Fragestellung bereits eingetreten. Nun kümmert er sich in seiner Reihe um die bedrohte Vogelwelt. Titel: "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Vögel". Inzwischen ist bekannt, dass das Vogelsterben hierzulande längst im Gange ist. Star, Spatz und Lerche, Feldvögel sterben aus. Es fehlt an Nistplätzen und Futter, vor allem an Insekten. Jaenicke besucht sie alle – vom Vogelschützer Peter Berthold, der sich selber einen "Vogelnarren" nennt und so unwiderstehlich vom Leben der Vögel erzählen kann, bis hin zum Baumarktverkäufer, der seine Insektenmittel zäh als unschädlich verteidigt. Selbst die Vogelfänger auf Zypern sind vor Jaenicke nicht sicher.

"Wird unser Himmel bald vogelfrei", fragt Jaenicke und erinnert sich: "Als ich ein kleiner Junge war, haben die Vögel überall gezwitschert und gesungen. Heute herrscht in Deutschland Totenstille." Auf deutschen Äckern wird dicht gemacht, weiß der Ornithologe Peter Bertold und zeigt auf Felder, in denen im Wintergetreide nur noch die Traktorspuren als Nistplätze dienen. Eine tödliche Falle. Platz ist Geld, große Lebensmittelkonzerne diktieren die Preise. Wildkräuter werden wegen der Verunreinigung des Getreides nicht gern gesehen. So kommt es, dass manch ein Kiebitz vergeblich zwitschert, der auf der Suche nach Gefährten ist, die Art ist äußerst dezimiert. "Den Vögeln fehlt das Futter", weiß Berthold. "Uns fehlen demnächst die Insekten für die Bestäubung. Und insofern ist das der Beginn einer ökologischen Katastrophe."

Vogelschützer im Porträt

In der Mauerseglerklinik in Frankfurt am Main kümmern sich die Klinikleiterin Christiane Haupt und ihr Team rührend um gefiederten Unfall- oder Katzenopfer. Dort werden Brüche operiert und gar Federn transplantiert und Schockzustände behandelt. Jeanicke schaut geduldig über die Schulter – ganz so, wie er auch die mühsame Arbeit der Vogelschützer auf Zypern verfolgt, die sich in einem zähen Kampf mit den dortigen Vogelfängern sehen. Vögel gelten dort als Delikatesse und bringen sehr viel Geld.

Doch auch wir Deutschen kommen nicht ungeschoren davon: " Wir schlachten jedes Jahr allein 630 Millionen Hühner", so Jaenicke, "dazu kommen Truthähne, Enten, Puten, Gänse, allesamt unter grausamen Haltungsbedingungen produziert." – Wie gut, dass bei so viel informativer Umweltkritik auch die Schönheit der Vogelwelt im Film nicht vergessen wird. Noch lassen Kiebitz, Spatz und Lerche grüßen – mal optisch einfach schön, mal drollig.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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