Ich weiß nicht mal, wie er starb
12.10.2020 • 23:35 - 00:20 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Sandra Höfert hat ihren Vater im Hanns-Lilje-Heim verloren.
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Als das Heim für Besucher geschlossen wurde, hörte Elfriede Reduhn (l.) auf zu essen. Dank der besonderen Zuwendung von Pflegerin Viktorija hat sie Covid-19 überlebt.
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Originaltitel
Ich weiß nicht mal, wie er starb
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Gesellschaft + Soziales

Ein Hotspot der Einsamkeit

Von Sarah Kohlberger

Zahlreiche Alten- und Pflegeheime verwandelten sich im Zuge der Corona-Pandemie zum Hotspot. Eine Dokumentation im Ersten wirft einen Blick auf damalige Zustände und die schmerzhaften Erfahrungen der Betroffenen.

Als das Coronavirus Anfang des Jahres ausbrach, standen vor allem die Alten- und Pflegeheime vor einer schwierigen, noch nie dagewesenen Herausforderung: Pflegekräfte kämpften mit knappen Hygieneausrüstungen und neuen Regeln, während die Angehörigen der Bewohner mit einem Besuchsverbot konfrontiert wurden. Besonders schlimm war dies für die Bewohner selbst: Sie litten unter Einsamkeit infolge einer Isolation, die sie häufig nicht verstehen konnten. Brach das Virus tatsächlich in einem Heim aus, starben die Erkrankten allein.

So geschehen im Hanns-Lilje-Heim, einer auf Demenzkranke spezialisierten Altenpflegeeinrichtung in Wolfsburg. Von den 160 Bewohnern infizierten sich 112 mit dem Coronavirus, 48 Bewohner starben. Für die Dokumentation "Ich weiß nicht mal, wie er starb – Wie ein Pflegeheim zur Corona-Falle wurde" im Ersten begleiteten die Filmemacher Arnd Henze und Sonja Kättner-Neumann mehrere Wochen lang die Pflegekräfte des Heims, um herauszufinden, was in der Zeit vor Ostern geschehen ist. Zahlreiche Betroffene, darunter Angehörige, Ärzte und Medizinethiker, berichten von ihren teils schmerzhaften Erfahrungen und geben Einblicke in ein System, das besonders stark unter der Wucht der Pandemie zu leiden hatte und immer noch hat.

Wie die Dokumentation zeigt, gelten in dem Heim heute strenge Besuchsregeln unter strikten Hygienevorschriften. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, und eine zweite Welle könnte das Kontaktverbot und damit die gefürchtete Isolation erneut heraufbeschwören. "Ein Krieg ist irgendwann vorbei – Corona hört nicht auf", erklärte eine Pflegerin aus Kroatien.

Ich weiß nicht mal, wie er starb – Mo. 12.10. – ARD: 23.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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