Der vom WDR produzierte Dokubeitrag für das Erste greift die Debatte um die Reihenfolge beim Impfen auf und welche gesellschaftliche Spannungen Deutschland in der nun eingetretenen Hochphase der Corona-Pandemie-Bekämpfung aushalten muss.
Nach langen Monaten des Ausharrens wird nun endlich fleißig gegen die weitere Verbreitung von Corona-Infektionen in Deutschland angeimpft. Doch die Spannungen steigen, die Erwartungen sind weiterhin hoch – und für die Verantwortlichen kaum zu erfüllen. Das zeigt einmal mehr auch die neue, vom WDR für das ARD-Hauptprogramm produzierte Beitrag "Echtes Leben – Dokumentation: Impfung gegen Corona – Freiwillig, solidarisch und gerecht?" von Filmautor Tilman Wolff. Er geht der kniffligen Frage nach, wie es bei der Impfung gegen Corona tatsächlich fair zugehen kann – und ob das überhaupt noch möglich ist.
"Junge Menschen sollten als erstes geimpft werden, weil die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Die Alten nicht", fordert im Film etwa der 25-jährige Koch Leon. Der Frust über die monatelangen Schließungen in der Gastronomie ist ihm stark anzumerken. Er fürchtet konkret, seinen Job zu verlieren. Daher empfindet Leon – wie viele andere Betroffene im Lande auch – für sich und seine Generation die Corona-Impfreihenfolge als ungerecht.
Besonders weit außen vor bleiben auch weiterhin Kinder und Jugendliche: Für sie wurde bislang noch kein Impfstoff zugelassen. Nun besteht die Sorge, dass sich in ihren Kreisen Corona "halten" und weiter mutieren könnte. Doch wenn sich genügend Erwachsene impfen lassen, ist das Ziel einer sogenannten Herdenimmunität zumindest absehbar.
Echtes Leben – Dokumentation – Mo. 31.05. – ARD: 23.35 Uhr