Herbert Knaup gehört zu den allgegenwärtigen Gestalten im heutigen deutschen Film. Von der Klamotte bis zum harten Polizeifilm hat er alles gemacht, qualitativ Hochrangiges steht neben Plunder, gute Leistungen wechseln ab mit uninspirierter Routine, die aber - angesichts der Drehbücher - gelegentlich durchaus verzeihlich wirkt. Herbert Knaup wuchs im Allgäu auf. Nach seinem Schulabschluss (Mittlere Reife) ging er nach München, wo er die renommierte Otto-Falckenberg-Schauspielschule besuchte. Geholfen hatte ihm seine einflussreiche Schwester, die Ex-Sängerin der Rockband "Amon Düül". Nach seiner Ausbildung zum Schauspieler machte Knaup ein einjähriges Praktikum an den Münchner Kammerspielen. Seit 1978 wurde er von zahlreichen Bühnen überall im Land engagiert. Unter anderem spielte Knaup in Heidelberg, Basel, Bremen, Wien und Köln. Außerdem lieferte er im gleichen Jahr mit "Coda" auch sein Filmdebüt.
In den Achtziger Jahren bekam Knaup erste kleine Filmrollen, so in Werner Schaefers "Jaipur Junction" (1982). Doch erst seine Hauptrolle in Christian Wagners vielgelobtem "Wallers letzter Gang" (1988) brachte ihm eine gewisse Aufmerksamkeit. Dennoch sollten weitere sechs Jahre vergehen, bis Herbert Knaup den Sprung zum Star schaffte. Ironischerweise gelang ihm das ausgerechnet mit einem Flop. Dominik Grafs "Die Sieger" (1994) war der ambitionierte Versuch, einen deutschen Actionfilm zu drehen. Doch trotz größtenteils guter Kritiken und überragender Besetzung (neben Knaup spielten Hannes Jaenicke, Katja Flint, Natalia Wörner) kam der Film an den Kinokassen auf keinen grünen Zweig. Zu sehr hatte sich Regisseur Graf in überambitionierten Dialogen verloren. Knaup allerdings überzeugte und erhielt für seine Leistung den Bayerischen Filmpreis.
Seither ist Herbert Knaup aus dem deutschen Film nicht mehr wegzudenken. Neben Ben Becker und Dana Vávrová sah man ihn in der Bestseller-Verfilmung "Schlafes Bruder" (1995) von Joseph Vilsmaier. In Sherry Hormanns alberner, aber erfolgreicher Beziehungskomödie "Irren ist männlich" (1996) spielte er den stolzen Vater zweier Kinder, der feststellt, dass er schon immer zeugungsunfähig war. Von wem aber sind dann die Kinder?
In dem TV-Krimi "Die Musterknaben" (1996) von Ralf Huettner trat Knaup als arroganter LKA-Beamter gegen die Titelhelden Oliver Korittke und Jürgen Tarrach an. Den gutmütigen und größtenteils dilettantischen Möchtegern-Gangster Dortmunder verkörperte Knaup in der unterhaltsamen Krimikomödie "Jimmy the Kid" (1998) von Wolfgang Dickmann. Im Kinohit "Lola rennt" (1998) von Tom Tykwer sah man ihn als Vater von Franka Potente. An der Seite von Veronica Ferres stand Knaup in Egon Günthers missratenem Kostümfilm "Die Braut" vor der Kamera - als Dichterfürst Goethe. Danach war er wieder in einer Klamotte zu sehen: "Südsee, eigene Insel" (beide 1999).
Weitere Filme mit Herbert Knaup:
Die Achtzigerjahre:
"Tatort - Heißer Schnee" (1984)
Die Neunzigerjahre:
"Alles außer Mord - Der Name der Nelke", "Unschuldsengel" (beide 1994), "Patricias Geheimnis", "Zaubergirl", "Operation Schmetterling", "Warshots - Kriegsbilder", "Mit verbundenen Augen" (alle 1995), "Die Friedensmission", "Kinder der Nacht", "Sanfte Morde", "Vergewaltigt - Die Wahrheit und andere Lügen" (alle 1996), "Zur Zeit zu zweit", "Blind Date - Flirt mit Folgen", die TV-Serie "Die Gang", "Schock - Eine Frau in Angst", "Silber und Gold" (alle 1997), "Fever", "T.E.A.M. Berlin: Unternehmen Feuertaufe" (beide 1998), "Ne Günstige Gelegenheit", "Framed", "Ein ganz gewöhnlicher Dieb - Ordinary Decent Criminal" (alle 1999), "Bella Block - Schuld und Liebe",
Seit 2000:
"Die Nacht der Engel", "Marlene", "Gefährliche Träume", "Nürnberg - Im Namen der Menschlichkeit" (alle 2000), "Die Tochter des Kommissars", "Klassentreffen - Mordfall unter Freunden", "Entscheidung im Eis - Eine Frau jagt den Mörder", "Ich bring dich hinter Gitter", "Annas Sommer" (alle 2001), "Blond: Eva Blond! - Das Urteil spricht der Mörder", "Harte Brötchen", "Ganz und gar", "Der Aufstand" (alle 2002), "Anatomie 2", "Mein erster Freund, Mutter und ich", "Ins Leben zurück", "Annas Heimkehr", "Der alte Affe Angst" (alle 2003), "Der Mörder meines Vaters", "Agnes und seine Brüder", "Bergkristall" (beide 2004), "Mein Vater, seine Neue und ich", "Margarete Steiff", "Das Leben der Anderen", "Die Ohrfeige", "Der Untergang der Pamir" (alle 2005), "Elementarteilchen", "Unter Verdacht - Atemlos", "Fürchte dich nicht", "Blond: Eva Blond! - Der sechste Sinn" (alle 2006), "Polizeiruf 110 - Taubers Angst", "Du bist nicht allein", "Tarragona - Ein Paradies in Flammen", "Kreuzzug in Jeans", "Stellungswechsel", "Späte Aussicht" (alle 2007), "Der große Tom", "Die Geschichte vom Brandner Kaspar", "Mogadischu", "Augenzeugin", "Der Bär ist los!" (alle 2008), "Liebe und andere Gefahren", "Der Tiger oder was Frauen lieben!", "Erntedank. Ein Allgäukrimi", "Jenseits der Mauer", "Sisi" (alle 2009)
Seit 2010:
"Jerry Cotton", "Eichmanns Ende", "Bon Appétit", "Go West - Freiheit um jeden Preis", "Schandmal - Der Tote im Berg", "Marco W. - 247 Tage im türkischen Gefängnis", "Pilgerfahrt nach Padua" (alle 2010), "Kommissarin Lucas - Gierig", "Arschkalt", "Mein eigen Fleisch und Blut", "Der Mann mit dem Fagott", "In Darkness" (alle 2011), "Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi", "Die Heimkehr", "Mittlere Reife", "Schutzengel", "Drei Zimmer, Küche, Bad", "Polizeiruf 110 - Eine andere Welt" (alle 2012), "Das kleine Gespenst", "Seegrund. Ein Kluftingerkrimi" (beide 2013), "Irre sind männlich" (2014).
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