"Ich liebe dich von hier bis zur Sonne und zum Mond und zurück", sagt der Papa. Und der Sohn, der noch einen draufsetzen möchte (Eltern kennen das Spiel): "Ich liebe dich von hier bis zur Sonne, zweimal rum und zurück." Es ist eine Szene, bei der vielen Müttern und Vätern im Kino die Tränen kommen könnten. Zumindest, wenn sie wissen, was dann kommt. Der Junge wird sterben. Ein sechsjähriger Bub, ein richtiges Engelchen, von einem Moment auf den anderen aus dem Leben gerissen. Wie sollen diejenigen, die zurückbleiben, danach überhaupt weitermachen? Das ist die zentrale Frage in "Lieber Kurt", dem neuen Film von Til Schweiger.
Til Schweiger produzierte "Lieber Kurt", führte Regie und übernahm eine der Hauptrollen als Papa Kurt. Zu Beginn des Films zieht Kurt mit seiner neuen Freundin Lena (Franziska Machens) in die Brandenburger Pampa, um näher bei seinem Sohn (Levi Wolter) zu sein – der kleine "Kurti" wohnt bei seiner Mutter Jana (Jasmin Gerat). Jeder in dieser Geschichte hat nur die besten Absichten. Alles unternehmen, damit es funktioniert mit der Patchwork-Familie. Alles für den kleinen Kurt. Dann zerschmettert ein tragischer Unfall das ohnehin fragile Familienglück.
Kurt, Jana und Lena versuchen, jeder und jede für sich, das Geschehene zu verarbeiten und einen Weg zurück ins Leben zu finden. Oder wie Kurt es sagt, wenigstens irgendwie weiter zu "funktionieren". Es wird ein langer Weg. "Die Zeit heilt alle Wunden", sagt irgendwann jemand, aber das ist Quatsch. Diese Wunde bleibt, und sie wird immer wehtun. Aber vielleicht gibt es ja trotzdem einen Weg in "ein neues, anderes Weiter-Leben"?
Wenn Eltern ihr Kind verlieren, ist das eine der größten Tragödien, die man sich überhaupt vorstellen kann – ein absolutes Horrorszenario. Für Til Schweiger allerdings könnte diese Geschichte mal wieder ein großer Hit werden. Seine letzten Filme ("Die Hochzeit", "Die Rettung der uns bekannten Welt") waren zwar nur mäßig erfolgreich, auf dem schmalen Grat zwischen Wohlfühl-Kino und Drama hat er aber auch schon ein paar große Film-Momente geschaffen – man denke etwa an "Honig im Kopf" (2014) mit Dieter Hallervorden.
Mit "Lieber Kurt", immerhin, landete Schweiger zuletzt schon in der deutschen Vorauswahl für den Auslands-Oscar, und die Massentauglichkeit des Stoffs ist auch erprobt: Als Vorlage diente der Roman "Kurt" von Sarah Kuttner, einer der großen Bestseller 2019. Das Drehbuch zum Film erarbeitete Til Schweiger gemeinsam mit Vanessa Walder, zum hochkarätig besetzten Cast gehören unter anderem auch Peter Simonischek ("Toni Erdmann"), Heiner Lauterbach und Marie Burchard.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH