DDR, 1984: Die Stasi hat schon immer ein besonderes Auge auf die nationale Künstlerszene geworfen. Als besonders gewiefter Stasi-Mann gilt Hauptmann Gerd Wiesler, der sogar neues Personal ausbilden darf. Da der Kulturminister auf die Schauspielerin Christa-Maria Sieland abfährt, soll der offenbar völlig gefühlstote Wiesler deren Lebensgefährten unter die Lupe nehmen. Zunächst erweist sich Theater-Autor Georg Dreyman als linientreuer Literat, der an die Grundfeste der DDR glaubt. Doch als - auch durch Eingriffe der Stasi - Dreymans Glaube mehr und mehr erschüttert wird, zieht sich das Netz um ihn immer fester zu. Bis er schließlich staatsfeindliche Aktionen durchführt...
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck taucht in seinem vielfach preisgekröntem Langfilmdebüt in die jüngere deutsche Geschichte, speziell in die Bespitzelungsarbeit der Stasi. Er schildert eindringlich das finstere, gefühllose Fäden ziehen im Hintergrund, dass schließlich ein derbes menschliches Drama auslöst. Gekonnt und enorm spannend geht es hier um Machtmissbrauch und Manipulation von Menschen. Grandiose Schauspieler - brillant: das Minenspiel von Ulrich Mühe, der 2006 den Europäischen Filmpreis als bester Schauspieler erhielt -, die bewegende Geschichte und die durchaus Leinwand füllenden Bilder beweisen, dass man auch in Deutschland großes Kino produzieren kann. "Das Leben der Anderen" erhielt im Dezember 2006 den Europäischen Filmpreis als bester Film und wurde 2007 mit den Oscar - gegen den hohen Favoriten "Pans Labyrinth" - als bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet. Ein herausragendes Werk!