Insel der weißen Antilope - Abu Dhabis Naturoase
19.06.2025 • 03:20 - 04:10 Uhr
Natur + Reisen, Tiere
Lesermeinung
Sheik Zayed Moschee bei Nacht.
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Sheik Zayed Moschee.
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Gepard und Pfaue.
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Geparde mit Beute.
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Originaltitel
Insel der weißen Antilope - Abu Dhabis Naturoase
Produktionsland
A
Produktionsdatum
2020
Natur + Reisen, Tiere

Insel der weißen Antilope - Abu Dhabis Naturoase

Die Weiße Antilope oder Arabische Oryx ist eine lebende Legende. Denn fast wäre sie in freier Wildbahn ausgestorben. Auf der Wüsteninsel Sir Bani Yas gelang es, die bedrohte Art zu retten. Sir Bani Yas vor der Küste Abu Dhabis ist ein Refugium für wilde Tiere aus Arabien, Asien und Afrika. Dort kann man Geparde bei der Jagd beobachten. Das Naturschutzprojekt steht auch für die vergangene Lebenswelt der Beduinen und ist ein Gegensatz zur Glitzerwelt. Seit Stunden liegen die beiden Geparde auf der Lauer. Sie sind die Stars auf Sir Bani Yas. Die 90 Quadratkilometer große Naturinsel gehört zu einem Archipel vor der Küste des Emirats Abu Dhabi. Als unbesiedelte Wüsteninsel eignete sie sich gut zum Vorzeigeprojekt für angewandten Natur- und Artenschutz. Im Jahr der Staatsgründung 1971 wurde sie durch umfangreiche ökologische Maßnahmen zu einem vom Menschen designten "Paradies der wilden Tiere". Die Rettung der Weißen Antilope kann jedenfalls als gelungen betrachtet werden. Diese besonders anmutige Antilopenart inspirierte vermutlich die Legende vom Einhorn. Abu Dhabi will zum Vorreiter der Vereinigten Arabischen Emirate für einen neuen Weg in eine nachhaltigere Zukunft werden. Sir Bani Yas hat dafür Symbolcharakter. Bei dieser Entwicklung geht es um eine Art Rückbesinnung auf die nomadischen Wurzeln eines naturnahen Lebens, wie es die Golfregion noch vor einem halben Jahrhundert prägte. Dass dort wieder Geparde jagen, die in Asien vor langer Zeit in freier Wildbahn ausgestorben sind, hat symbolische Bedeutung, auch wenn die geplante Nachzucht an der mangelnden Verfügbarkeit von geeigneten weiblichen Tieren bisher scheiterte. Doch wer die staatlich verordnete Denkweise betrachtet - dass etwas nur so lange unmöglich scheint, bis es vollbracht ist - kann die Erfolgschancen auch dieses Projekts besser einschätzen. Die beiden Geparde scheinen das bestätigen zu wollen. Gerade als das Filmteam deren Jagdbemühungen für vergebens hält, erhebt sich einer der beiden Brüder aus scheinbarem Tiefschlaf und setzt unvermittelt zum Sprint an. Sein Jagdgefährte hinterher. Das Schicksal der Sandgazelle scheint besiegelt. Sir Bani Yas ist kein Kleinprojekt, bei dem es um die Wiederansiedlung einiger weniger Exemplare seltener Arten geht. Wie bei den atemberaubenden Architekturprojekten und dem Aufstieg zur Kunstmetropole wird dort in Superlativen gedacht. Mit höchster Effizienz erfolgt die Realisierung zunächst bloßer Ideen. Der Louvre Abu Dhabi und der "Palast der Bewegung" - der Präsidentenpalast Qasr Al Watan - wurden beinahe über Nacht umgesetzt. Geparde, Weiße Antilopen und Jagdfalken sind ebenso Prestigesache wie die glitzernden Glasfassaden der Wolkenkratzer. Beispielsweise des Capital-Gate-Gebäudes, dessen Neigungsgrad jenen des Schiefen Turms von Pisa deutlich übertrifft. Zeugnisse der Baukunst werden im internationalen Wettbewerb zu Vermächtnissen der arabischen Gestaltungskraft - das "Guinness-Buch der Rekorde" als ultimative Referenz. Der Kampf gegen Klimawandel und für Arten- und Naturschutz steht im Spannungsverhältnis zum Kult der Machbarkeit, den die Emirate und ihre Herrscherfamilien der staunenden restlichen Welt vorexerzieren.

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Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
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