Islam und Patriarchat - was befördert Gewalt gegen Frauen
25.06.2025 • 21:15 - 21:45 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
MDR Reporterin Julia Cruschwitz beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen Gewalt gegen Frauen, häusliche Gewalt und Femizide.
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Ilona Helena Eisner (links) arbeitet im Frauenhaus Weimar und betont die Präsenz patriarchaler Strukturen in Deutschland.
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Männer empfinden Gleichberechtigung als Machtverlust, das erlebt Wolfgang Palme bei der Arbeit mit gewalttätigen Männern.
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Ob der Koran Gewalt gegen Frauen erlaubt, darüber gibt es in der Islamischen Theologie Diskussionen.
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Originaltitel
Islam und Patriarchat - was befördert Gewalt gegen Frauen?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Islam und Patriarchat - was befördert Gewalt gegen Frauen

Sind muslimische Männer gewalttätiger gegenüber Frauen als andere? Mit dieser heiklen Frage beginnt die neue exactly-Reportage und stellt ein gängiges Vorurteil auf den Prüfstand. Repräsentative Zahlen zu Religionszugehörigkeit und Tätern häuslicher Gewalt gibt es nicht, nur zur Nationalität. Statistisch gesehen gibt es mehr deutsche Täter. Aber im Vergleich zum Anteil an der Bevölkerung in Deutschland sind Menschen aus muslimisch geprägten Ländern tatsächlich überrepräsentiert bei Tatverdächtigen im Bereich Partnerschaftsgewalt. Warum ist das so? Reporterin Julia Cruschwitz und Reporter Tarek Khello suchen differenzierte Antworten und begegnen Menschen, die in unterschiedlichen Kontexten mit dem Thema häusliche Gewalt konfrontiert sind. Im Zentrum stehen dabei persönliche Geschichten – wie die von Ilia, die aus Afghanistan floh. Sie erzählt, dass sie von ihrem Ehemann geschlagen worden sei. Die Reportage beleuchtet, welchen Einfluss Religion, kulturelle Prägung und gesellschaftliche Strukturen auf Rollenbilder und Gewaltausübung haben. Julia Cruschwitz und Tarek Khello sprechen mit Imamen, einer Mitarbeiterin im Frauenhaus und einem Sozialarbeiter für Täter häuslicher Gewalt. Sie besuchen das feministische Projekt für junge Männer "Heroes" in Berlin. So entsteht ein vielschichtiges Bild über die Ursachen von häuslicher Gewalt und die Erwartungen an Männlichkeit. "Ich hatte vorher das klassische Rollenbild: Der Mann muss stark sein, Alleinverdiener, präsent, dominant.", sagt Baran Venegas von den "Heroes Berlin". Die Reportage verdeutlicht: Gewalt gegen Frauen wird durch patriarchale Strukturen befördert. Die sind in manchen Ländern stärker ausgeprägt als in Deutschland. Aber auch hierzulande gibt es diese Strukturen, auch wenn wir sie nicht immer wahrnehmen. Der Islam dient manchen als Rechtfertigung für Gewaltausübung – ob der Koran Gewalt gegen Frauen erlaubt, ist allerdings Auslegungssache.

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