Käthe und ich - Der kleine Ritter
19.01.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Drama
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
Käthe und ich - Der kleine Ritter
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Fernsehfilm, Drama

Erwachsene Kinder

Von Marina Birner

Ein Zwölfjähriger versucht, seiner verwitweten Mutter zu helfen und wird zu schnell erwachsen – ohne Erfolg. Plötzlich steht das Jugendamt auf der Matte. Wie schwer es Alleinerziehende auch in Deutschland manchmal haben, zeigt der erste von zwei neuen Filmen der beliebten ARD-Reihe "Käthe und ich".

Der Vater ist kürzlich verstorben, die Mutter hat elf verschiedene Jobs, und der Junge, Faris Salem (Giorgio Valero), ist erst zwölf Jahre alt. Von einem Familienschicksal, das unter die Haut geht, erzählt Brigitte Müller, die Drehbuchautorin im neunten ARD-Freitagsfilm "Der kleine Ritter" der beliebten Reihe "Käthe und ich". Im Fokus steht das Leben eines Kindes, das viel zu früh erwachsen werden muss und unbarmherzig mit der Härte des Lebens konfrontiert wird.

Faris will "groß sein". Er will stark sein für seine Mutter Minou (Oona Devi Liebich). Und so verheimlicht er lange Zeit ihren Aufenthaltsort – um sie zu schützen, wie sich im Laufe des Films herausstellt. Doch der Schuss geht nach hinten los. Denn die Nachbarn wundern sich, und schließlich wird auch die Schuldirektorin stutzig, als der sonst so engagierte Schüler Faris immer erschöpfter zum Unterricht erscheint. Direktorin Dr. Madaki (Thelma Buabeng) findet keinen Zugang zu dem Jungen und schaltet Paul (Christoph Schechinger) ein.

Wenn die Fassade bröckelt ...

Der Psychologe soll herausfinden, warum sich Faris so merkwürdig verhält und wo seine Mutter ist. Als Paul in der Wohnung der kleinen Familie ein heilloses Chaos vorfindet, sich Mahnungen häufen und Essensreste stapeln, schwant ihm Übles. "Ihr geht es gut, warum glaubt mir keiner?" – Verzweifelt versucht Faris, die Fassade aufrechtzuerhalten. Niemand will die Polizei einschalten müssen – und schon gar nicht das Jugendamt. Wie gut, dass Pauls Therapiehündin Käthe und der Zwölfjährige sich auf Anhieb gut verstehen ...

Das Tier scheint den Schauspielerinnen und Schauspielern ebenbürtig zu sein. Ob Hündin "Hoonah" (spielt Käthe) jemandem eine Pfote auflegt, als würde ein Mensch den Arm berühren, oder ob sie einem mit ihrem treuen Blick eindringlich in die Augen schaut – es ist eben vor allem Käthe, die den Geschichten Leben einhaucht. Ein Gänsehautmoment jagt den nächsten, wenn die Hündin ihren – man könnte fast sagen – Zauber wirken lässt. Aber nicht nur diese Beziehung zwischen Mensch und Tier berührt in diesem Freitagsfilm.

Alleinerziehende in Deutschland: ein beispielhaftes Schicksal

Dass Publikumsliebling Liebich in ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter beim Versuch, sich und ihrem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen, unverschuldet mit dem Jugendamt aneinander gerät, beleuchtet ein brisantes emotionales Thema. Das Risiko, in Armut zu leben, ist für Alleinerziehende so hoch wie für keine andere Familienform. Regisseur Oliver Liliensiek nähert sich dem Thema mit feinem Gespür für die Charaktere – und vergisst dabei nicht, die Mängel des Systems anzuprangern.

Dabei beeindruckt Saskia Vester in der Rolle der auf den ersten Blick kühlen Jugendamtsmitarbeiterin Gudrun Tönnissen. Dass sich hinter dieser harten Fassade eine – wie Vester es nennt – "zerrissene Person" mit einer tragischen Geschichte verbirgt, ist ein weiterer spannender Aspekt einer erstaunlich vielschichtigen Erzählung.

Der zehnte Film "Sommerliebe" ist am Freitag, 26. Januar, zur besten Sendezeit zu sehen. Dann müssen sich Paul und Käthe der Zerstörungskraft toxischer Beziehungen stellen.

"Käthe und ich – Der kleine Ritter" – Fr. 19.01. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Carsten Henn lehnt an einer Wand.
HALLO!

Carsten Henn: „Wein ist ein bodenständiges Produkt“

Bestsellerautor Carsten Henn ist thematisch breit aufgestellt. Neben seinen Bestsellern wie „Der Buchspazierer“ und „Sonnenaufgang Nr. 5“ hat er sich einen Namen als Verfasser kulinarischer Kriminalromane gemacht. Da blitzte seine Liebe für den Wein schon hier und da auf. In seinem neuen Weinbuch schenkt der renommierte Weinjournalist und Weinbauer sein fundiertes fachliches Know-how nun einzigartig praktisch und unterhaltsam ein: Mit 66 wohldosierten und klug ausgewählten Fragen nimmt er seine Leser in „Simply Wine“, erschienen bei ZS, mit in die Welt des Weins. prisma hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.