Kaiserschmarrndrama
26.06.2023 • 20:15 - 21:45 Uhr
Spielfilm, Krimikomödie
Lesermeinung
Susi (Lisa Maria Potthoff) versucht, ihren Franz (Sebastian Bezzel) auf andere Gedanken zu bringen.
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Ganz offensichtlich hat das Mordopfer im Internet allerlei Schlüpfriges angestellt. Eberhofer (Sebastian Bezzel) nimmt das Spielzeug der Dame unter die Lupe.
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Hund Ludwig ist jetzt auch schon 14. Wirklich gut scheint es nicht um ihn zu stehen. Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) macht sich Sorgen.
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Rein körperlich sollte Rudi (Simon Schwarz) nach dem Unfall wieder hergestellt sein. Aus dem Rollstuhl steigt er dennoch nicht. Er lässt sich lieber vom Franz (Sebastian Bezzel) chauffieren.
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Oma Eberhofer (Enzi Fuchs, rechts) bittet zur Nahrungsaufnahme. Das lassen sich Leopold (Gerhard Wittmann, links), Franz (Sebastian Bezzel) und Susi (Lisa Maria Potthoff) nicht zweimal sagen.
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Durch den Einzug vom Birkenberger Rudi wird die Beziehung von Susi (Lisa Maria Potthoff) und Franz (Sebastian Bezzel) auf eine Probe gestellt.
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Der Flötzinger (Daniel Christensen) ist gerade Single und dementsprechend auf der Überholspur. Frau Beischl (Maria Hofstätter) kommt ihm da gerade recht.
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Familie Eberhofer beobachtet aufmerksam eine Protestaktion gegen die "bourgeoise Scheißhüttn".
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Verlässlich eine Sternstunde bayerischen Humors: Eberhofer Senior (Eisi Gulp) protestiert gegen die Gentrifizierung in Niederkaltenkirchen.
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Wenigstens Oma Eberhofer (Enzi Fuchs) kümmert sich rührend um den neuen Patienten auf dem Hof. Rudi (Simon Schwarz) brauchte ja dringend eine Bleibe.
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Metzger Simmerl (Stephan Zinner, rechts), Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, zweiter von rechts), Wolfi (Max Schmidt, zweiter von links) und Flötzinger (Daniel Christensen) hatten mal wieder einen lustigen Abend.
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Rudi Birkenberger (Simon Schwarz, links) musste vorübergehend im Saustall vom Eberhofer (Sebastian Bezzel) einziehen.
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Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, Mitte) wird von Bruder Leopold (Gerhard Wittmann) und Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff, zweite von links) in die Baupläne fürs Eigenheim eingeweiht. Oma Eberhofer (Enzi Fuchs) kümmert sich derweil um den kleinen Paul (Luis Sosnowski).
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Hund Ludwig geht es nach einer körperlichen Krise dank Aufputschmitteln wieder recht gut. Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) macht sich trotzdem Sorgen um seinen treuen Gefährten.
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Franz (Sebastian Bezzel, rechts) und Rudi (Simon Schwarz) befragen die forsche Frau Anzengruber (Christine Neubauer).
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Heizungspfuscher of Anarchy: Die Aufnahme in den Bikerclub hat Flötzinger (Daniel Christensen, rechts) zu einem wahren Rebellen gemacht. Max Simmerl (Ferdinand Hofer) kommt mit seinem Hinweis auf überhöhte Geschwindigkeit nicht wirklich weit.
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Thin Lizzy (Nora von Waldstätten, Mitte) übernimmt die Ermittlungen, was Eberhofer (Sebastian Bezzel, zweiter von rechts) und Rudi Birkenberger (Simon Schwarz, rechts) natürlich nicht gerne sehen.
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Der Bruderzwist zwischen Leopold (Gerhard Wittmann, rechts) und Franz (Sebastian Bezzel) hält an. Susi (Lisa Maria Potthoff) kann's auch nicht richten.
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Originaltitel
Kaiserschmarrndrama
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Altersfreigabe
12+
Spielfilm, Krimikomödie

Heimat – mit oder ohne Rosine

Von Kai-Oliver Derks

Mit dem "Kaiserschmarrndrama" zeigt das Erste die siebte Verfilmung eines Rita-Falk-Krimis rund um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer als Wiederholung. Wobei: Krimi? – Ein echter Krimi ist das nun wirklich nicht mehr ...

Zumindest in Bayern lassen sich die Menschen klar in zwei Kategorien einteilen: jene, die ihren Kaiserschmarrn mit Rosinen essen. Und die anderen, die die Rosine im aus Mehl, Milch, Eiern und etwas Zucker und Salz bestehenden Teig verteufeln wie der Leibhaftige das Weihwasser. Dazwischen ist niemand, und die paar, die die Süßspeise gar nicht mögen, sind ohnehin zu vernachlässigen. Mit den Regionalkrimis von Rita Falk verhält es sich ähnlich. Für die einen sind sie grandiose Unterhaltung mit Entspannungsfaktor 100. Für die anderen ein trivialer, klischeebeladener Mist. Und ein paar, die sind dann oft unter 30, kennen sie gar nicht. Mit dem "Kaiserschmarrndrama" (2020) zeigt das Erste nun die mittlerweile siebte Verfilmung eines Rita-Falk-Krimis rund um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer als Wiederholung. Regie führte, wie immer, Ed Herzog, der die Komödie mit zauberhaft leichter Hand verfilmte.

Ein "Regionalkrimi" also, nicht erst seit Kurzem der Deutschen liebster Zeitvertreib. Wobei man schon sagen muss: Das "Kaiserschmarrndrama" hat viel Regionales, aber ein Krimi ist das nun wirklich nicht mehr. Schon im Buch spielte der Mordfall, den es im fiktiven Niederkaltenkirchen gibt, eher eine untergeordnete Rolle. Im Film streng genommen eigentlich gar keine mehr. Ein bisschen schade ist das schon, denn als Fan wünscht man sich dann doch, Teil eines "Whodunnit"-Ratespiels mit überschaubarer Verdächtigenauswahl zu werden, so wie es die Kollegen aus Wolfratshausen in der "Hubert mit oder ohne Staller"-Serie im Fernsehen so wunderbar zelebrieren. Da wird fleißig ermittelt, und ganz nebenbei offenbaren sich die Macken und merkwürdigen Eigenarten der Hauptfiguren. Beim Eberhofer ist's genau andersherum.

Der Eberhofer ist Heimat

Der Vollständigkeit halber hier dennoch der Fall: Das Webcam-Girl Simone aus dem Dorf wird ermordet. Offenbar hatte die Dame auch einige lokale Kunden wie etwa den Metzger Simmerl (Stephan Zinner) und den Heizungspfuscher Flötzinger (Daniel Christensen). Irgendwann gibt's es dann noch eine zweite Leiche an gleicher Stelle im Wald, sodass sogar die einigermaßen verhasste Chefin Thin Lizzy (Nora Waldstätten) nach Niederkaltenkirchen kommen muss, um den (Serien?)-Mörder dingfest zu machen. Dazu beitragen wird sie wenig, und auch der Eberhofer (Sebastian Bezzel) ist von all dem nicht wirklich gefordert.

Weit mehr beschäftigt ihn da das Privatleben rund um seine Familie und Freunde, das auch diesmal etwa 90 Prozent des Films ausmacht. Es wird, wie das vielerorts im Ländlichen so ist in Bayern, gebaut auf dem Grundstück der Eltern. Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff, die kurioserweise an diesem Montag gleichzeitig auch als "Sarah Kohr" im ZDF zu sehen ist) engagiert sich fleißig beim Entstehen der beiden Doppelhaushälften. Dass die zweite dem verhasstem Bruder Leopold (Gerhard Wittmann) und dessen Familie gehört und das neue Patchwork-Glück in einer Gemeinschaftssauna kulminiert, findet der Eberhofer so gar nicht gut. Sein Engagement in Kachelfarbenfragen und darüber hinaus hält sich jedenfalls in Grenzen.

Wer völlig durchdreht, ist Papa Eberhofer, der gerade von einem längeren Spanien-Aufenthalt zurückkehrt. Sein Ausraster, als er den modernen Rohbau auf seinem Grundstück entdeckt, ist der humoristische Höhepunkt des gesamten Films. Was seiner Familie denn einfiele, so eine "bourgeoise Scheißhüttn" zu errichten, poltert er in Phase eins. In Phase zwei folgen hingepinselte Gentrifizierungsklagen, in der dritten dann ein veritabler Sitzstreik in luftiger Höhe. Eisi Gulp als cholerischer, chronisch schlecht gelaunter Vater ist ein Segen für diesen diesmal bisweilen doch eher nicht ganz so originellen Film.

Das im Titel erwähnte "Drama" nimmt seinen Lauf

Recht häufig bediente man sich diesmal altbekannter Stilmittel: Ob nun die irren Träume vom Flötzinger im Liebesrausch oder das ausufernde Besäufnis in der lokalen Gaststätte – alles schon dagewesen. Wer's bekritteln mag, bemängelt also fehlende neue Ideen. Die anderen, die Mehrheit sicher, freut sich eben genau auf diese vertrauten Dorfturbulenzen. Zumal sie eben weiterhin mit ungeheurem Charme und viel Liebe erzählt sind. Dazu großartig gespielt und sicher balancierend zwischen politischer Unkorrektheit und menschlicher Vernunft.

Aber eines ist dann doch neu: Das im Titel erwähnte "Drama" gibt es tatsächlich. Freilich nicht, weil der Eberhofer-Freund und treue Ermittlungs-Partner Rudi (Simon Schwarz) mit den Rosinen im Schmarrn und außerdem den Folgen eines Autounfalls hadert. Nein – aufmerksame Leserinnen und Leser der Bücher wissen es längst: Es steht nicht gut um den Ludwig, den treuesten aller treuen Eberhofer-Gefährten. Der Hund ist ja auch schon 14 und nicht mehr ganz quirlig. Die Tierärztin (Olivia Pascal) schockiert den Eberhofer folglich mit wenig optimistischen Prognosen.

Das Drehbuch gibt fortan diesem Thema einigen Raum. Autor Stefan Betz machte das wirklich gut – mit der richtigen Mixtur aus Tragik und Humor, die bekanntlich eine jede gute Komödie ausmacht. Und so wird mancher Eberhofianer dann vor dem Fernseher sitzen und ein winziges Tränchen verdrücken, was ja für einen luftig-leichten Regionalkrimi eher ungewöhnlich ist. Mei, der Ludwig! Zum Troste sei ergänzt: "Rehragout-Rendezvous", der neunte Eberhofer-Krimi, soll am 10. August ins Kino kommen.

Kaiserschmarrndrama – Mo. 26.06. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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